20.
05.21
14:11

Coceral schätzt EU-Getreideernte höher ein

Coceral schätzt EU-27-Getreideernte 2021 höher auf 291,2 Mio. t (Vorjahr 278,1 Mio. t)  

Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat in seiner dritten Vorschätzung Mitte Mai 2021 die EU-27-Getreideernte 2021 auf 291 Mio. t im Vergleich zur Vorschätzung aufgestockt. Einschl. GB werden rd. 315 Mio. t prognostiziert.. Die auch zukünftig engen Handelsbeziehungen zu GB legen es nahe, das Austrittsland weiter in die Betrachtungen der Markt- und Preisentwicklung einzubeziehen.  

Noch in der Mrz.-Schätzung hatte Coceral um 7 Mio. t geringere Ernteergebnisse prognostiziert. Der ausschlaggebende Grund für die aktuell höheren Zahlen liegen in einem um rd. 2 dt/ha höheren Durchschnittsertrag aufgrund der bisherigen Witterungsentwicklungen. Die Anbaufläche wurde nur geringfügig nach oben korrigiert.  

Im Vergleich zum Vorjahr 2020 könnte eine mehr als 4,5 %-ige Steigerung eintreten. Damit würde 2021 eine mehr als gute Durchschnittsernte erzielt. Bei einem zu erwartenden geringeren Verbrauch infolge reduzierter Tierbestände könnten die bisher gestiegenen Importe verringert und je nach Absatzlage auf Weltebene höhere Exporte erreicht werden. Daraus könnte eine entspanntere Versorgungslage eintreten als im Vorjahr. Allerdings steht die entscheidende ertragsbildende Phase im Juni erst noch bevor. Auch die Wetterbedingungen in der Erntezeit spielen noch eine Rolle.  

In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Nach den äußerst schwachen Vorjahresernten in Frankreich, Großbritannien und Rumänien werden für 2021 wieder gut durchschnittliche Ergebnisse in diesen Ländern erwartet. In Frankreich sollen rd. 9 Mio. t bzw. rd. 19 % mehr geerntet werden. Nach dem katastrophalen Vorjahr wird in Rumänien eine Zunahme von über 30 % vorausgesagt. Auch für Großbritannien wird nach dem äußerst schwachen Vorjahr ein Zuwachs von über 20 % erwartet. Damit werden die Briten wieder zum konkurrierenden Exporteur von Getreide werden.  

Dagegen wird nicht mit einer Wiederholung der vorjährigen Rekordernte (25,4 Mio. t) in Spanien gerechnet. Die Prognose lautet 2021 auf 23,7 Mio. t. Die Getreidepreise im diesem Importland haben bereits angezogen.  

Die deutsche Ernte soll mit 44 Mio. t um rd. 2 % höher ausfallen als im Vorjahr. Bei einem reduzierten Verbrauch von 41,5 Mio. t ist eine ausreichende Versorgungslage hierzulande zu erwarten.  

Die Weizenernte in der EU-27+GB–wird auf rd 146 Mio. t (130,9+14,9 Mio. t) veranschlagt. Im Vorjahr waren es nur 135,7 Mio. t insgesamt. Die Erhöhungen werden durch größere Ernten in Frankreich und Großbritannien infolge höherer Anbauflächen und Erträge verursacht. Der Durchschnittsertrag wird auf 60 dt/ha geschätzt.  

Die Gerstenernte der EU-27 schätzt Coceral auf 55,4 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 55,9 Mio. t. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die geringere Anbaufläche zurückzuführen, steigende Ertragsannahmen können nur begrenzt ausgleichen.  

Bei fast unveränderter Anbaufläche soll die EU-27-Maisernte um 2 Mio. t höher auf 64,7 Mio. t steigen. Wesentlichen Anteil daran hat Rumänien mit etwas unter +2 Mio. t.  

Die Coceral-Schätzung im Mai fußt zunächst auf der gut gesicherten Grundlage der Anbauflächen. Die Flächenerträge werden anhand der bisherigen Witterungsentwicklungen an der Trendlinie ausgerichtet. Aber noch sind die Ertragsannahmen durch Witterungseinflüsse entscheidend beeinflußbar.  

Der zurückliegende Anstieg der Getreidepreise wird durch die prognostizierte Angebotsentwicklung deutlich gebremst werden.

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