COCERAL schätzt EU-Getreideernte 2024 um 1,5 % höher als im Vorjahr
Der Europäische Dachverband der Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) hat in seiner Juni-Ausgabe die EU-27 Getreideernte 2024 nur noch um +1,5 % höher auf 275 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr eingeschätzt. Die 1. Schätzung lag bei +1,7 %. Grundlage ist eine leicht verringerte Anbaufläche, aber ein um +1 dt/ha höhere Ertragserwartung.
Im EU-größten Anbaugebiet Frankreich wird eine um -9,5 % niedrigere Ernte in Höhe von rd. 58 Mio. t erwartet. Zu einer leicht verringerten Fläche kommt ein deutlich geringerer Hektarertrag. Ausschlaggebende Ursache sind die ungünstigen Wetterverhältnisse mit extremen Niederschlagsmengen.
In der zweitgrößten Produktionsregion Deutschland wird eine um -1,3 % geringere Ernte in Höhe von 42,5 Mio. t vorausgesagt. Entscheidend ist die reduzierte Anbaufläche, während der Ertrag nur unwesentlich kleiner ausfallen soll im Vergleich zum Vorjahr.
Polens Getreideernte wird um -1,1 % auf 34,7 Mio. t veranschlagt. Fläche und Ertrag tragen jeweils einen Teil zu dem Ergebnis bei.
Die italienische Erzeugung wird um -5,7 % auf 12,7 Mio. t vorausgesagt. Eine deutlich niedrigere Anbaufläche kann durch die höheren Ertragserwartungen nicht ausgeglichen werden.
In Spanien soll sich die Getreideproduktion gegenüber dem katastrophalen Vorjahr auf 21,3 Mio. t verdoppeln (Vorjahr 10,6 Mio. t), bleibt aber immer noch unter Mehrjahresdurchschnitt.
In den südosteuropäischen EU-Ländern fällt Ungarn mit -11 % aus dem Rahmen der übrigen Länder, die überwiegend mit positiven Ergebnissen abschneiden.
Die Weizenernte der EU-27 fällt von vorjährigen 126 auf diesjährige 122,6 Mio. t zurück. Entscheidenden Anteil daran hat Frankreich mit einem Rückgang von -5 Mio. t. Dazu kommt Deutschland mit einem Fehlbetrag von rd.1 Mio. t. Ein teilweiser Ausgleich wird durch Spanien mit +3 Mio. t und den nordischen Ländern Schweden, Finnland und Dänemark hergestellt.
Die Gerstenernte wird um +5 Mio. t höher zum Vorjahr eingeschätzt. Geringere Anbauflächen bei den Wintersorten wird durch vermehrte Sommergerste mehr als ausgeglichen.
Für Roggen (7,9 Mio. t)und Triticale (11,2 Mio.t) werden tendenziell höhere Ergebnisse vorausgesagt, die in 1. Linie durch höher Hektarerträge erwartet werden.
Für K.Mais schätzt COCERAL bei unveränderten Ertragsniveau zum Vorjahr aufgrund einer größeren Anbaufläche eine Steigerung auf 64,7 Mio. t (Vorjahr 63,7 Mio. t).
Die EU-Haferernte soll aufgrund der Flächenausdehnung und höherer Ertragserwartung einen ungewöhnlich hohen Zuwachs zum Vorjahr von +29 % erreichen. Große Anteile daran haben Spanien, Schweden und Deutschland.