US-Saatenstand vom 15. Juli 2013 (Crop Progress)
Die US-Getreideproduktion ist in ihre entscheidende Ertragsphase bis Mitte/Ende August eingetreten. Daher kommt der Beobachtung des Saatenstandes besondere Aufmerksamkeit zu. Die Kursbildung an den Börsen ist in dieser Phase ein unmittelbares Spiegelbild günstiger oder weniger günstiger Ernteentwicklung.
Winterweizen ist dem wöchentlichen Bericht zufolge bereits mehr als zwei Drittel geerntet worden. Allerdings hängen noch einige nordwestliche US-Staaten hinterher. Das Ernteergebnis ist erwartet schwach ausgefallen. Gründe waren die Trockenheit bei der Aussaat im vergangenen Herbst und zusätzliche Auswinterungsschäden. ES fehlen gegenüber einer normalernte rd. 10 Mio. t bzw. rd 20 %. Gegenüber dem schwachen Vorjahr sind es nur 10 %. Die USA exportieren etwa die Hälfte ihres Weizens.
Der Sommerweizenbestand wird zu 70 % als „good to excellent“ beurteilt, auch wenn er einige Wochen in der Entwicklung hinterherhinkt.
Der US-Mais-Bestand wird in einer Größenordnung von 67 % als „good to excellent“ eingeschätzt. Allerdings liegt der Entwicklungsstand gegenüber dem mehrjährigen Durchschnitt um 14 Tage bis 3 Wochen zurück. Die eingesetzte Bestäubungsphase wird sich in diesem Jahr etwas länger hinziehen, weil die Temperaturen eher kühl ausfallen.
Dies macht den Farmern in den nördlichen Teilen Sorge, weil sie immer die Befürchtung haben müssen, dass Frühfröste die spätere Ausreifung der Maiskörner unterbrechen könnten. Mais hält mit erwarteten 350 Mio. t von 430 Mio. t Gesamternte den entscheidenden Produktionsanteil.
Die erwartete Rekordernte setzt die Maiskurse der hinteren Termine stark unter Druck und könnte möglicherweise auch die stabilen Weizenpreise mit nach unten ziehen. Die Wetteraussichten sind eher durchwachsen. Im mittleren Westen sind einige Gebiete immer noch von Trockenheit bedroht. In den übrigen Gebieten prognostizieren die Wettervorhersagen einige kleine Niederschlagsmengen bei gemäßigten Temperaturen. Insgesamt wächst die Überzeugung, dass sich das Trockenheitsdesaster des vergangenen Jahres nicht wiederholen wird.
Aber noch ist die entscheidende Ertragsbildungsphase nicht gelaufen.