DBV: Deutsche Getreideernte unter mehrjährigen Durchschnitt.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat in seiner jüngsten Schätzung die deutsche Getreideernte auf knapp 47 Mio. t taxiert. Damit liegt das Erntemenge rd. 2,3 % niedriger als der 5 Jahresdurchschnitt. Bei fast unveränderter Anbaufläche sind die niedrigen Flächenerträge maßgeblich für das Ergebnis verantwortlich. Je Hektar fehlen rd. 1,5 dt zum Durchschnitt.
Der DBV sieht die Ursache für das gedrückte Ertragsniveau in den Nachwirkungen der Trockenheit des Vorjahres mit nachteiligen Folgen für eine späte Aussaat und lückenhafte Feldaufgänge. Zwar habe sich der kühle Mai mit ergiebigen Regenmengen positiv ausgewirkt, aber die Bodenwasservorräte sind immer noch knapp. In der jüngsten Zeit macht sich die Hitzewelle insbesondere auf den wenig wasserhaltefähigen Standorten bei der Kornausbildung negativ bemerkbar.
Bei den einzelnen Getreidearten schneidet der Weizen mit einer 4,8 %-igen und der Mais mit einer 6,6 %igen Ernteminderung besonders schlecht ab. Auch der Roggen, der meist auf den schwachen Standorten angebaut wird, soll eine um 6 % niedrigere Ernte liefern.
Dagegen erwartet man von der Wintergerste einen Zuwachs von 8 %, der im Wesentlichen auf die erhöhte Anbaufläche zurückzuführen ist. Das gilt auch für die Sommergerste mit einer um 11,5 % höher geschätzten Ernte, für die der DBV sogar höhere Flächenerträge unterstellt.
Für die spätreifenden Getreidearten besteht noch ein hohes Wetterrisiko während der Kornausbildungsphase in den verbleibenden Wochen. Für den Mais sind die Monate Juli und August von entscheidender Bedeutung. Die aktuell hohen Temperaturen bei zu geringen Niederschlägen bremsen das Wachstum. Totalausfälle auf ungünstigen Standorten sind nicht mehr unmöglich.