Statistisches Bundesamt: Deutsche Getreideernte vorläufig - 6,1 %.
Das statistische Bundesamt hat für Deutschland auf der Grundlage von aktualisierten Anbauerhebungen und Ertragsfeststellungen eine vorläufige Schätzung der Getreideernte ohne Mais veröffentlicht, die um rd. 6 % kleiner ausfällt im Vergleich zum Vorjahr. Für die Berechnung wurde K.-Mais ausgeklammert, weil noch keine Druschergebnisse vorliegen.
Das Ergebnis ist zum Teil auf Verschiebungen der Anbauflächen zurückzuführen, zum wesentlichen Teil jedoch durch geringere Ertragserwartungen verursacht.
Die deutsche Weizenernte einschl. Durum fällt um 7,1 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Neben einer geringen Anbaureduzierung ist der Ernteabfall auf den geringeren Durchschnittsertrag von 77 dt/ha im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 81 dt/ha zurückzuführen. Das bisherige Rekordergebnis lag 2014 bei 86,3 dt/ha.
Die Gerstenernte wird um 5,4 % kleiner geschätzt. Die Ursache ist fast ausschließlich auf den Ertragsrückgang zurückzuführen.
Im Falle des Roggens spielt die um 7 % rückläufige Anbaufläche die entscheidende Rolle für den geringeren Ernteumfang. Der Roggenanbau fällt bereits seit mehreren Jahren zurück. Die Triticale-Ernte bewegt sich dagegen im leichten Plus-Bereich.
Zwischen den einzelnen Anbauregionen bestehen jedoch beachtliche Unterschiede. In Mecklenburg-Vorpommern werden auf den 560.000 ha Anbaufläche Ernterückgänge von knapp 20 % geschätzt. Aus Brandenburg kommen Meldungen mit Ernteminderungen um rd. 13 %. Die agrarmeteorologischen Klimadaten zeigen, dass es im nordostdeutschen Raum im Gegensatz zu anderen Anbaugebieten im Frühsommer zu wenige Niederschläge gegeben hat.
Aus anderen Bundesländern liegen gebietsweise sehr unterschiedliche Ergebnisse vor, die noch ausgewertet werden müssen. Häufig wird von erheblichen Qualitätsmängeln berichtet. Die witterungsbedingte Verzögerung der restlichen Ernte soll zu weiteren Einbußen führen.