DRV schätzt deutsche Getreideernte auf niedrigsten Stand seit 10 Jahren.
In seiner jüngsten Juli-Ausgabe kommt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) zu einer Ernteschätzung von nur 41,4 Mio. t. Das ist das niedrigste Ergebnis seit 10 Jahren. Schon die beiden Vorjahre blieben deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt von 48 Mio. t. Das bisher beste Jahr war 2014 mit 51 Mio. t.
Ausschlaggebend für das Ergebnis ist die trockenheitsbedingte Ertragsminderung, die im Durchschnitt auf -9 % veranschlagt wird. Die Druschergebnisse streuen jedoch stark je nach Region. Große Trockenheit im Norden und Nordosten des Landes haben zu Einbußen bis hin zu Totalausfällen geführt. Im Westen und Süden des Landes ist die Situation in der Summe zwar deutlich besser, allerdings werden auch dort die durchschnittlichen Erträge der vergangenen Jahre oftmals nicht erreicht.
Die Weizenernte fällt mit 21,5 Mio. t besonders schwach aus. Der Rückgang zum ohnehin schon schwachen Vorjahr errechnet sich auf -12,1 %. Der Flächenertrag fällt um mehr als 15 dt/ha im Vergleich zum bisher besten Jahr 2014.
Bei der Wintergerste ist ebenfalls von einer 12 %igen Ernteminderung auszugehen. Dagegen profitiert die ertragsschwächere Sommergerste von der Ausdehnung der Anbauflächen, die durch Umbruch von Wintersaaten entstanden sind.
Selbst der Roggen als niederschlagsrobuste Getreideart hat unter dem Regenmangel gelitten. Der DRV schätzt das Ernteergebnis um rd. 5 % niedriger ein.
Die Prognose für die Maisernte steht noch auf schwachen Füßen, Es wird entscheidend auf die Niederschlagsentwicklung in den nächsten Wochen und Monaten ankommen.
Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen sind die Qualitäten des geernteten Getreides im Süden und Westen in der Summe gut bis durchschnittlich, im Norden und Nordosten hingegen streuen sie sehr und enttäuschen oftmals aufgrund niedriger Hektolitergewichte und einem hohen Anteil an Schmachtkörnern.
Das Ergebnis könnte nochmal gekürzt werden, wenn ausreichend sicheres Datenmaterial darüber vorliegt, wieviel Getreideflächen als GPS geerntet werden. Besonders bei Mais könnten noch beachtliche Korrekturen angebracht werden.