FAO korrigiert aktuelle Ernteschätzung niedriger als im Vormonat
Die Agrar- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat ihre Dez-Schätzung des globalen Getreide-Reis-Marktes geringfügig nach unten korrigiert. Schwächere Ergebnisse bei Gerste und Sorghum wurden durch höhere Maisernten nur teilweise wieder ausgeglichen. Im Falle des Weizen gab es Abwärtskorrekturen in Brasilien und Großbritannien. Für den Reissektor wird eine Rekordernte geschätzt, die um rd. 1 % über dem schon hohen Vorjahresergebnis liegt.
Im Jahresvergleich liegt die globale Gesamternte um +0,7 % höher als in 2020/21; der Verbrauch soll jedoch um 1,7 % höher ausfallen. Daraus folgt ein Bestandsabbau, der die Versorgungszahl von 29,5 % auf 28,6 % Endbestand zum Verbrauch reduziert. Das ist ein klares Zeichen für eine zunehmende Verknappung mit entsprechenden Folgen für die Preise.
Die globale Weizenernte schätzt die FAO um -0,9 % niedriger auf knapp 770 Mio. t. Dagegen soll der Verbrauch um +2 % steigen. Die Vorratsbestände werden reduziert. Die Versorgungslage wird enger mit der Folge, dass die Börsenkurse auf hohem Niveau sehr sensibel reagieren.
Die Weizenkurse an der Pariser Börse sind nach einem spekulativen Höhenflug oberhalb der 300 €/t-Linie zwar wieder deutlich gefallen, zeigen aber in jüngster Zeit wieder Aufwärtstendenzen. Auf Erzeugerstufe sind diese Preisschwankungen nicht in Erscheinung getreten. Die Handelsaktivitäten bewegen sich auf niedrigem Niveau.
Im globalen Futtergetreidesektor liegt die Produktion mit 1,5 Mrd. t nur geringfügig unter dem geschätzten Verbrauch. Die seit mehreren Jahren zu beobachtende rückläufige Vorratsentwicklung setzt sich fort. Noch im Jahre 2017/18 reichten die Bestände für mehr als 100 Tage; aktuell sind es nur noch 84 Tage.
Die rekordhohe Reiserzeugung reicht gerade aus, den steigenden Reisverbrauch zu decken. Sollte sich ein Defizit herausstellen, wird verstärkt auf den Qualitätsweizenmarkt zurückgegriffen, der weltweit ohnehin schon knapp versorgt ist.