Die Weizen-Spekulanten in Chicago ändern so langsam die Meinung und reduzieren die Netto-Long-Positionen in der Berichtswoche zum 06.01.2015 gegenüber der Vorwoche um 6.339 Long-Positionen auf nunmehr noch 14.142 Netto-Long-Positionen. Die Kurse in Paris und Chicago gaben im gleichen Zeitraum nach, damit scheint deren Höhenflug zumindest vorerst gestoppt.
Die Welt „fährt Achterbahn“ und die (Agrar)rohstoffmärkte rasen mit. Ein extrem niedriger Rohölkurs, ein schwacher Euro und Negativzinsen sind u. a. Kennzeichen der aktuellen Situation. Viele Staaten werden zurzeit politisch instabiler. Wer kann daher annehmen, dass morgen wieder alles „im Lot“ ist? Globale Märkte und regionale Politik kommen scheinbar schlecht miteinander zurecht und werden noch manche Überraschung mit sich bringen. Was soll es, dem europäischen Weizenpreis hat es bis jetzt „auf die Sprünge“ geholfen, der Eurokursrückgang von ca. 15% und auch die kritische Lage um die Ukraine haben dem Weizenpreis deutlich nach oben verholfen. Die US-Weizenexporte verlieren an Wettbewerbsfähigkeit, die Ware bleibt in den Lägern liegen. Aufgrund des niedrigen Ölkurses ist der Ethanolabsatz eingebrochen, auch der üppig vorhandene US-Mais findet wenig Absatz (die Absatz-Hoffnungen ruhen neben China verstärkt auf Kuba! und Mexiko). Als Vorbote des Überangebotes bestellen die US-Farmer deutlich weniger Maissaatgut, so dass man für die kommende Ernte von einem geringeren Mais-Anbau und einer geringeren Produktion ausgehen kann. In jedem Fall beeinflusst zurzeit eher die in 2015/16 erwartet geringere Getreide-Versorgung die Kurse, als die aktuell gute Versorgungslage. Die auch in jüngster Zeit in den Vordergrund getretenen russischen Exportrestriktionen und der schwache Euro bekommen jedoch durch den niedrigen Ölkurs beachtenswerten Gegenwind.
Auch die Mais-Spekulanten „rudern“ vorsichtig zurück. In der letzten Berichtswoche zum 06.01.2015 verringerten sich die Netto-Long-Positionen um 13.069 Positionen auf nunmehr immerhin noch 226.635 Netto-Long-Positionen. Der Kursanstieg in Chicago wurde ebenfalls gebremst und die Kurse dürften wenn jetzt der Mais aus den USA und aus Südamerika auf den Markt drängt weiterhin unter Druck bleiben.