Die Spekulanten in Chicago sehen die Kursuntergrenze beim Weizen vorerst erreicht. Sie verringerten in der Berichtswoche zum 21.10.2014 die Netto-Short-Positionen um 9.016 Kontrakte auf nunmehr insgesamt 51.047 Netto-Short-Positionen. Damit ist der überwiegende Teile der Spekulanten immer noch der Meinung das die Kurse sinken, aber die Kurse konnten sich dies- und jenseits des Atlantiks etwas erholen. Hauptursache dafür ist die schleppende Maisernte vor allem in den USA, die witterungsbedingt immer wieder unterbrochen wird. Daraus resultieren Unsicherheiten über die letztendlich tatsächlich erzielbaren Erträge und vor allem verzögert sich die Anschlussversorgung mit „frischem“ Mais auf dem Weltmarkt. Um diese „Lücken“ zu füllen, erfährt der Weizen eine verstärkte Nachfrage, was ihm preislich „auf die Sprünge“ hilft. Eine ähnliche Situation hatten wir im letzten Jahr schon einmal, als die Kurse in den Monaten Oktober bis Dezember anzogen, aber sich nach der guten Maisernte und dessen Verteilung in der Welt wieder nach unten bewegten. Weitere Ursachen für den Kursanstieg sind die Meldungen über die Trockenheit in Russland, die für die junge Saat nicht optimal ist, während der Regen zur Ernte in Australien der Qualität schadet. Letztlich stützt auch das knappe Angebot an Qualität die Kurse. Auch technische Ursachen wie z. B. die verstärkte Glattstellung des auslaufenden Nov. 14 Kontraktes beeinflussen die Kursbildung in Paris. Die jüngste erfreuliche Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die bisher geschätzten Welt-Getreide-Vorräte auf einem guten Niveau befinden, wobei insbesondere die Maisernte bis zum Abschluss immer noch Risiken (z. B. früher Frost) birgt.
Ähnlich wie beim Weizen sehen die Spekulanten beim Mais vorerst die Kursuntergrenze als erreicht. Sie erhöhten die Netto-Long-Positionen deutlich um 38.284 Kontrakte auf 126.952 Netto-Long-Positionen. Damit sind die Positionen immer noch weit vom Jahreshoch entfernt, aber eine Tendenz ist erkennbar. Die Maiskurse in Chicago bewegen sich am Ende der Berichtswoche zum 21.10.2014 bei umgerechnet 110 Euro/t während die Kurse in Paris mit 142 Euro/t noch deutlich höher liegen. Die niedrigen Maiskurse der letzten Monate haben den Export und vielleicht auch den Verbrauch angekurbelt. Mal hoffen, dass es so bleibt und die Ursache dafür nicht nur ist, dass sich der eine oder andere bei den günstigen Konditionen vorzeitig die Vorräte auffüllt