Als hätten die Weizen-Spekulanten in Chicago es geahnt, sie reagieren mit um 7.627 rückläufigen Netto-Short-Positionen auf nunmehr 71.301 Netto-Short-Positionen in der Berichtwoche zum 30.09.2014. Im gleichen Zuge sind die amerikanischen und europäischen Weizenkurse in den letzten Tagen leicht angestiegen. Die Hauptursache dürften die rückläufigen russischen Exporte sein, da aufgrund der Handelsrestriktionen mit dem Westen die Russen selbst mehr Fleisch produzieren wollen. In Europa wirkt sich zudem der schwache Euro preisstabilisierend aus. Von einer Trendwende zu sprechen wäre zu früh, man muss auch die andere Seite betrachten: Die Fleischproduktion in Westeuropa ist zu hoch, da u. a. auch deren Absatzmärkte nach Russland tangiert sind. Als Konsequenz dürfte der Getreideverbrauch zwecks Veredlung in Westeuropa zurückgehen.
Auch beim Chicago-Mais gewinnen die Käufer wieder „Marktanteile“. Die Netto-Long-Positionen sind in der Berichtswoche zum 30.09.2014 um 3.550 Stück auf insgesamt 85.086 Netto-Long-Positionen leicht anstiegen. Insgesamt konnte der Mais-Kursrückgang in den USA gestoppt und in Europa konnte sogar ein Preisanstieg bewirkt werden. Für Letzteres dürften aber neben dem schwachen Euro die ab 1. Okt. 2014 höheren Importzölle der EU verantwortlich sein. Aber auch beim Mais ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und die wegweisende US-Maisernte hat gerade erst begonnen. Pro und Contra für die bisher geschätzten Ertrags- und Verbrauchszahlen geben sich die Waage, man wartet gespannt auf die nächsten USDA-Zahlen am Freitag, 10. Okt. 2014.