In der ersten Berichtswoche zum neuen Jahr bewegen sich die Netto-Short-Positionen bei den Weizen-Spekulanten in Chicago in Richtung der 100.000er Marke. Ein Plus von 13.023 Kontrakten ergab insgesamt 96.143 Netto-Short-Positionen. Die Kurse stehen unter Druck.
Auch die jüngsten USDA-Zahlen vom Jan. 2016 enthalten keine kurssteigernden Signale. Beim Weizen haben sich die Endbestände gegenüber dem Vormonat um 2 Mio. t erhöht wofür in erster Linie ein Verbrauchsrückgang verantwortlich zeichnet. Der Stock to use Ratio steigt auf rekordverdächtige 32,4%, so hoch wie seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr. Bei der Grobgetreide-Schätzung war es genau umgekehrt, die Endbestände fielen um 2 Mio. t insbesondere, weil die Produktion aber auch der Verbrauch im WJ 2015/16 niedriger eingeschätzt wurde. Der Stock to use Ratio liegt mit 19,4% ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre und nur etwas niedriger als bei den Höchstständen Anfang des Jahrtausends. Mit einem Stock to use Ratio von 24,1% beim gesamten Getreide liegt der Anteil des Endbestandes am Verbrauch deutlich höher als in der letzten Niedrigpreisphase 2008/09, es ist somit zu befürchten das die Kurse damit weiter unter Druck bleiben. Letztlich hilft der schwache Euro-Kurs den hiesigen Getreidepreisen, in der angesprochenen Niedrigpreisphase war der Euro viel stärker bei 1,40-1,50. Einziger Lichtblick für die Ackerbauern ist die deutlich niedriger gegenüber dem Vorjahr eingeschätzte Weizenanbaufläche in den USA, die sich aber erst auf die Schätzung im nächsten Wirtschaftsjahr 2016/17 auswirken wird.
Die Mais-Spekulanten in Chicago erhöhten ebenfalls mit 25.877 zusätzlichen Kontrakten die Netto-Short-Positionen auf nunmehr 161.988 Stück. Die Netto-Short-Positionen erreichen damit ein Drei-Jahreshoch.