In der letzten Berichtswoche zum 13.09.2016 haben sich bei den Weizen Spekulanten in Chicago die Netto-Short-Positionen leicht um 7.139 Kontrakte auf nunmehr 125.438 Netto-Short-Positionen verringert. Die Kurse konnten sich entsprechend leicht erholen.
Die jüngsten USDA-Zahlen vom September 2016 lassen erstmals seit vielen Monaten die geschätzten Getreideendbestände im Wirtschaftsjahr 2016/17 um insgesamt 7 Mio. t sinken. Beim Weizen steht einer weltweit nur leicht steigenden Produktion ein um 4 Mio. t steigender Verbrauch gegenüber. Beim Grobgetreide hingegen wird die Produktion niedriger geschätzt, während die Verbrauchserwartung relativ stabil blieb. Die vorher genannten Veränderungen gegenüber dem Vormonat basieren insbesondere auf den gemeldeten Zahlen aus China und wirken daher für das Geschehen am Weltmarkt nur eingeschränkt. Die immer noch überdurchschnittliche Versorgung des Getreide-Weltmarktes mit Endbeständen von über 500 Mio. t und einem Stock to use Ratio beim Weizen von 33,8% (30,5% im Schnitt der letzten Jahre) und beim Grobgetreide von 19,3% (18,0% im Schnitt der letzten Jahre) lassen keine nachhaltige Korrektur der Kurse erwarten. Während in den USA die Getreidekurse den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren erreicht haben, halten sich die Kurse in Paris immer noch auf einem deutlich höheren Niveau, beim Weizen ca. plus 30 Euro/t und beim Mais ca. 45 Euro/t. Die Ursachen der Kursunterschiede liegen insbesondere im schwachen Euro und der eingefahrenen Handelswege nach Nordafrika und Vorderasien. Man muss jedoch annehmen, dass die Ware der exportstarken Schwarzmeeranrainer und die der USA in den nächsten Monaten bei entsprechenden Kursen den Weg verstärkt in die traditionellen europäischen Handelspartnerländer finden werden. Letztlich gibt es auf dem Weltmarkt zurzeit genügend Getreide und die benötigten speziellen Qualitäten werden ihren Weg zum Verbraucher suchen, auch wenn sich in diesem Jahr die Warenströme vorübergehend verändern.
Die Argumente über die diesjährige Getreideernte (außer Mais) scheinen weitgehend ausgetauscht und es wird schon über den kommenden Anbau und die nächstjährige Ernte spekuliert. In den USA scheint der niedrigste Punkt der Kurse so langsam erreicht und man vermutet das die Farmer aufgrund der schwachen Preise weniger Weizen aussäen werden. Nun ist Amerika ein wichtiger Exporteur, aber nicht allein auf der Welt wie auch dieses Jahr die Schwarzmeeranrainer eindrucksvoll zeigen.
Auch bei den Mais-Spekulanten in Chicago haben sich in der letzten Berichtswoche die Netto-Short-Positionen verringert. Ein Minus von 33.953 Kontrakte ergab nunmehr noch 146.940 Netto-Short-Positionen. Die Kurse konnten sich entsprechend leicht erholen.