Die Zahl der Verkäufer bei den Weizen-Spekulanten in Chicago nahm auch in der letzten Berichtswoche deutlich zu. Die Netto-Short-Positionen nahmen um 18.698 Kontrakte auf nunmehr 81.986 Netto-Short-Positionen zu. Die Kurse gerieten damit weiter unter Druck.
In Teilen Deutschlands hat die Gerstenernte begonnen und es wird von guten Erträgen und Qualitäten berichtet. Die Verkaufszurückhaltung ist jedoch groß, liegen die zu erzielenden Preise in der Ernte doch relativ niedrig und zwar noch ca. 12-14 Euro/t unter dem Brotweizenniveau. Die Ernte des Winterweizens lässt noch auf sich warten. Vom Ertrag her betrachtet sehen die Felder nicht schlecht aus, Befürchtungen bezüglich der zu erzielenden Qualitäten, insbesondere der Fusarium-Gefahr, sind jedoch nicht von der Hand zu weisen.
In Übersee, im Mittleren Westen der USA ist von der Menge und Qualität her gesehen eine gute Weizenernte im Gang. Auch die Ertragsaussichten beim Mais werden zunehmend als gut bewertet. Das bringt die Börsenkurse dies- und jenseits des Atlantiks unter Druck und die Weizen-Kurse in Chicago sind auf den tiefsten Stand seit 2007 gesunken. Dahingegen verhindert der schwache Euro in Paris ähnlich schwache Kurse wie in den Jahren 2008 und 2009. Man wartet jetzt ab wie sich die Weizen-Qualitäten in Westeuropa entwickeln, um vielleicht von dort positive Preisimpulse zu erhalten. Die üppige weltweite Versorgungslage macht aber einer nachhaltigen Kurserholung das Leben schwer.
Auch bei den Mais-Spekulanten wechselten in der letzten Berichtswoche viele Spekulanten in das Verkäuferlager. Die Netto-Long-Positionen nahmen um 50.101 Kontrakte auf 174.726 Netto-Long-Positionen ab. Die Kurse gerieten dadurch verstärkt unter Druck.