Bei den Weizen-Spekulanten in Chicago haben sich die Netto-Short-Positionen in der Berichtswoche zum 12.01.2016 deutlich um 25.015 Kontrakte auf nunmehr 71.128 Netto-Short-Positionen verringert. Die Kurse konnten sich dadurch etwas erholen.
Auch die jüngsten USDA-Zahlen vom Januar 2016 enthalten wenig kurssteigernde Signale. Beim Weizen haben sich die Endbestände gegenüber dem Vormonat um 2 Mio. t erhöht, wofür in erster Linie ein Verbrauchsrückgang verantwortlich ist. Der Stock to use Ratio steigt auf rekordverdächtige 32,4%, so hoch wie seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr. Bei der Grobgetreide-Schätzung war es genau umgekehrt, die Endbestände fielen um 2 Mio. t, insbesondere, weil die Produktion aber auch der Verbrauch im WJ 2015/16 niedriger eingeschätzt wurde. Der Stock to use Ratio liegt mit 19,4% ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre und nur etwas niedriger als bei den Höchstständen Anfang des Jahrtausends. Mit einem Stock to use Ratio von 24,1% beim gesamten Getreide liegt der Anteil des Endbestandes am Verbrauch deutlich höher als in der letzten Niedrigpreisphase 2008/09. Somit ist zu befürchten, dass die Kurse weiter unter Druck bleiben. Letztlich hilft der schwache Euro-Kurs den hiesigen Getreidepreisen, in der angesprochenen Niedrigpreisphase war der Euro viel stärker und lag bei 1,40-1,50. Ein Lichtblick für die Ackerbauern ist die gegenüber dem Vorjahr deutlich niedriger eingeschätzte Weizenanbaufläche in den USA, was sich aber erst auf die Schätzung im nächsten Wirtschaftsjahr 2016/17 auswirken wird.
In der Berichtwoche zum 12.01.2016 haben sich bei den Mais-Spekulanten in Chicago die Netto Short-Positionen um weitere 24.843 Kontrakte auf nunmehr 186.831 Netto-Short-Positionen erhöht. Das ist der höchste Stand in den letzten drei Jahren, die Kurse bleiben dadurch weiter unter Druck.