DRV kürzt Getreideernte auf 42,9 Mio. t
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) verringert in seiner 6. Und vorläufig letzten Schätzung die deutsche Getreideernte auf 42,9 Mio. t gegenüber der Juli-Prognose mit 43,8 Mio. t. Der ausschlaggebende Grund ist die witterungsbedingte schwache Ähren- und Kornausbildung.
Die vom Stat. Bundesamt am 03.Aug 2021 festgestellten Anbauflächen bleiben mit 6,045 Mio. ha unverändert. Die durchschnittlichen Erträge aller Getreidearten werden vom DRV um knapp 2dt/ha auf 70,9 dt/ha abgestuft. Damit liegt das Gesamtergebnis mit -0,9 % unter dem Vorjahresniveau.
Die Weizenernte wird auf 22,4 Mio. t veranschlagt. Eine um 4 % größere Anbaufläche wird durch die um -2,6 % niedrigeren Erträge gekürzt. Das Ergebnis liegt aber immer noch um 1,3 % über Vorjahresniveau.
Die Gerstenernte in Höhe von 10,4 Mio. t hat mit 70 dt/ha höhere Ertrage geliefert, aber die rückläufige Anbaufläche in Höhe von -7,9 % vermindert die Gesamterzeugung um -4,1 %. Bei der Sommergerste geht flächenbedingt die Produktion um -17,5 % zurück.
Der Roggen verliert durch eine geringere Anbaufläche und schwächeren Erträgen -1,2 % zum Vorjahr. Das Ergebnis wird auf 3,47 Mio. t veranschlagt. Dagegen wird die rückläufige Triticalefläche durch leicht steigende Erträge von 60,5 dt/ha teilweise wieder ausgeglichen. Die Erntemenge liegt knapp unter 2 Mio. t.
Bei fast unveränderter Anbaufläche soll die K.-Maisernte ertragsbedingt um -6,2 % geringer ausfallen. Das Gesamtergebnis wird auf 3,76 Mio. t veranschlagt. Angesichts der wüchsigen Bestände ist die gegenüber dem Vorjahr reduzierte Ertragsprognose mit 90 dt/ha relativ niedrig angesiedelt. Möglicherweise ist noch Potenzial vorhanden.
Der Haferanbau ist um 12,8 % zum Vorjahr erhöht worden und wird bei unveränderter Ertragserwartung zu einer gleich hohen Produktionssteigerung führen.
Trotz der Erntekürzungen werden die Mengen ausreichen, um die Inlandsversorgung in Deutschland zu sichern.
Die auf internationaler Ebene zu beobachtenden Versorgungsknappheiten haben zu ungewöhnlich hohen Getreidepreisen zur Erntezeit geführt. Der langsame Erntefortschritt hat ein Übriges dazu getan, dass die Ware für die Anschlussversorgung nur zögerlich zur Verfügung stand.