Apr.-2023 DRV: 2. Getreideernteschätzung 2023 bei 42,8 Mio. t
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat in seiner 2. Ernteschätzung die deutsche Getreideerzeugung 2023 auf 42,8 Mio. t im Vergleich zum Vormonat verringert. Das Ergebnis liegt nur noch um rd. -1,5 % unter Vorjahr, aber +0,4% über dem 5-Jahresmittel-wert. Bei verringerter Anbaufläche zum Vorjahr wirkt sich die höhere Ertragserwartung von durchschnittlich +0,9 % teilweise ausgleichend aus. Im Durchschnitt wird ein Flächenertrag von 71,9 dt/ha veranschlagt. Allerdings fallen die Ertragsschätzungen in einer weiten Spannbreite von +12,9 % (Mais) bis -5,7 % (Hafer) im Vergleich zum Vorjahr aus.
Mit rd. 50 % Anteil besitzt der Weizen den größten Einfluß auf das gesamte Ergebnis. Die Anbaufläche wurde nach den Feststellungen des Stat. Bundesamtes um -2,5 % zum Vorjahr verringert. Beim Flächenertrag schätzt der DRV nur noch eine Steigerung von + 0,9 % auf 76,5 dt/ha voraus. Insgesamt soll die Weizenernte auf 22,15 Mio. t (-1,6 % zum Vorjahr) steigen; im 5 Jahresvergleich wird nur eine Verringerung von -0,6 % erwartet.
Die zweitgrößte Getreideart ist die Winter- und Sommergerste mit einem Anteil 25 %. Die Anbaufläche wurde um +1,0 % zum Vorjahr erhöht, der Flächenertrag soll jedoch um -4,1% kleiner ausfallen. Insgesamt wird eine Erzeugung um 10,85 Mio. t vorausgeschätzt. Im Falle der Sommergerste (Braugerste) wird nach dem Rückschlag des Vorjahres flächen- (-12,4 %) und ertragsbedingt (0,9 %) ein kräftiger Produktionsrückgang von -11,6 % erwartet.
Die bevorstehende Maisaussaat soll auf einer -11 % erheblich kleineren Fläche stattfinden. Die Ertragserwartungen liegen mit 94,9 dt/ha deutlich unter dem schlechten Ergebnis des Vorjahres von 84,1 dt/ha. Dementsprechend soll die Maisernte um +0,5 % größer ausfallen, bleibt aber mit -2,8 % deutlich unter dem 5 Jahresmittel.
Dagegen soll der Anbau von Hafer um -16,8 % gefallen sein. Bei einem geschätzten Ertrag von 44,4 dt/ha (-5,7 % zum Vorjahr) geht die Gesamternte voraussichtlich um -21,6 % zurück.
Der Roggenanbau ist mit +4,3 % erhöht worden; im Vormonat noch gehegte höhere Ertragserwartungen sind auf Null zurückgenommen worden. Die Flächen für Triticale sind mit -6 % gefallen, auch um +4,4 % höhere Erträge gleichen das nicht aus. Die Ernte soll um 4,6 % zum Vorjahr geringer werden.
Die DRV-Schätzung basieren auf den Flächenerhebungen des Stat. Bundesamtes vom 22. Dez. 2022. Die jüngsten Flächenerträge hat der DRV geschätzt.
Der DRV weist beosnders auf die Probleme der kältebedingt verzögerten Vegetations-entwicklung und Frühjahrsbestellung hin. Zusätzlich zu den ungewissen Wetter-entwicklungen sind in diesem Jahr die teuren Düngemittel zu berücksichtigen, die einen Einfluß auf die Flächenerträge haben könnten.
Frühere Ernteergebnisse über 50 Mio. t gehören der Vergangenheit an. Der deutsche Getreidemarkt bewegt sich nur noch wenig über der Selbstversorgermarke.