4. DRV-Schätzung zum deutschen Getreidemarkt – Ernte -1,6 % unter Vorjahr
Der deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht in seiner 4. Prognose von einer deutschen Getreideernte in Höhe von 48 Mio. t bzw. -1,6 % aus. Im Vorjahr wurden 48,8 Mio. t eingefahren.
Das Schätzergebnis kommt durch eine geringere Anbaufläche von -1,2 % und Ertragsannahmen von -0,4 % zustande. Der durchschnittliche Flächenertrag von 74,8 dt/ha entspricht dem mehrjährigen Entwicklungstrend. Im Vorjahr wurden trotz einer Trockenphase überdurchschnittliche Hektarerträge erwirtschaftet.
Die Gesamtweizenernte wächst auf einer um -1,7 % kleineren Fläche heran. Die Hektarerträge sollen mit 79,8 dt/ha um -1,7 % hinter dem Vorjahr zurück bleiben. Die Weizenernte wird auf 25,77 Mio. t bzw. -2,9 % zum Vorjahr geschätzt. Weizen hält eine 53 %igen Anteil an der deutschen Getreideernte.
Bei der 2.-größten Getreideart Gerste wird eine Ausdehnung der Anbaufläche um 1% nach den Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Gerstenerträge sollen jedoch um -3,4 % hinter dem Vorjahr zurückbleiben. Die Gesamternte aus Winter- und Sommergerste wird auf 11,35 Mio. bzw. -2,4 % niedriger eingestuft.
Die um -5,3 % gesenkten Roggenanbauflächen schlagen bei fast unveränderten Ertragsannahmen voll auf eine geringere Ernte von 3,29 Mio. t durch. Auch der Triticale-Anbau wird um -3 % gekürzt. Das Ernteergebnis soll um -3,3 % zurückgehen.
Die Körnermaisfläche soll nach DRV-Schätzung um 1 % erhöht werden. Gegenüber dem katastrophalen Vorjahr sollen die Maiserträge um 10,8 % auf durchschnittliche 98,3 dt/ha ansteigen. Daraus errechnet sich eine deutsche Maisernte von 4,52 Mio. t bzw. +13,9 % höher im Vergleich zum Vorjahr.
Der Sommergetreideanbau hat mit weniger als 8 % Flächenanteil wenig Bedeutung für das Gesamtergebnis. Auffallend ist eine um 4,2 % höhere Ertragserwartung beim Hafer.
Die bisherige Einschätzung geht davon aus, dass die Getreidebestände im Durchschnitt ohne größere Beeinträchtigungen geblieben sind. Regionale bzw. lokale Schäden sollen durch überdurchschnittliche Entwicklungen in anderen Regionen ausgeglichen werden.
Der deutsche Raiffeisenverband wird in den folgenden Monaten seine Prognosen fortlaufend an die neueren Informationen anpassen.