Trotz fallender Getreidekurse steigen die Stickstoffpreise
Schon Mitte Oktober 2013 wurden steigende Düngemittelpreise vorausgesagt. Wer zunächst noch die Hoffnung hegte, dass fallende Getreidepreise in Form von nachgebenden US-Maiskursen einen deutlichen Notierungsanstieg verhindern würde, muss sich eines Besseren belehren lassen. Die Erdgaskosten sind gestiegen. Rd.80 % der Herstellungskosten entfallen auf Energie. Daher versuchen die Hersteller ihren Produktionskostenanstieg auf die nachfolgenden Stufen zu überwälzen.
Die Nachfrage in der Zeitspanne vor der Hauptdüngesaison im Frühjahr 2014 nimmt zu. Die konkurrierenden Getreideläger sind weitgehend geräumt. Die Frühbezugsprämien sind durchaus attraktiv. Der Wintermonat Febr. kann nochmal kritisch werden aufgrund des Risikos von Eisgang auf den Binnenwasserstraßen. Unsicher bleiben auch immer die Termine mit der ersten Düngergabe hinsichtlich Zeitpunkt und Menge. Eine rechtzeitige und ausreichende Bevorratung mindert das Risiko, kostet aber auch einen gewissen Prämienaufschlag.
Nach wie vor werden große Anbauflächen für das zu düngende Getreide erwartet. Für Wintergetreide liegen die entsprechenden Zahlen bereits vor. Für die Sommersaaten, allen voran Mais, werden weiterhin hohe Anbauflächen erwartet, wenngleich auch die Leguminose Sojabohne eine heftige Preiskonkurrenz liefert. Der in früheren Jahren wirkende Preisauftriebsfaktor „hohe Getreidepreise“ hat an Zugkraft verloren. Allerdings wirkt das derzeit gemäßigte Niveau durchaus nicht nachfragehemmend, so dass die Bereitschaft mehr Geld für die Pflanzennährstoffe anzulegen, bisher nicht erkennbar gelitten hat.