23.
09.16
13:58

EU-Getreideernte noch niedriger als bisher angenommen - und die Preise?

COCERAL schätzt EU Getreideernte 2016 auf  293,4 Mio. t – bisher niedrigstes Ergebnis

Mit fortschreitendem Ernteverlauf werden die EU-Ernteschätzungen immer kleiner. Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler COCERAL kommt in seiner jüngsten Sep.-16-Schätzung auf nur noch 293,4 Mio.  t. Andere, aber ältere Prognosen liegen zwischen 295 (EU-Kommission) bis 305 Mio. t. Im schwachen Vorjahr lag die Ernte noch bei 310 Mio. t.

Das COCERAL-Ergebnis basiert auf einer unwesentlich erhöhten Erntefläche, aber einem deutlich geminderten Flächenertrag von nur 51,4 dt/ha im Vergleich zum ohnehin schon schwachen Vorjahr mit 54,6 Mio. t.

Die Hauptursache für den kräftigen Ernteeinbruch findet sich in der französischen Ernte von nur 54,54 Mio. t wieder. In den beiden Vorjahren lag Frankreich mit 71,7 und 70 Mio. t rd. 15 Mio. t darüber.  Insbesondere die französische Weizenernte hat erheblich unter den hohen Niederschlagsmengen  dieses Jahres gelitten. Statt 40,9 Mio. t im Jahre 2015 werden in diesem Jahr nur 28,5 Mio. Weichweizen geerntet. Der Flächenertrag fiel von 79,3 auf 54,5 dt/ha. Dazu kommt noch die weit unterdurchschnittliche Qualität des französischen Weizens.

Unterdurchschnittlich bleibt auch die deutsche Getreideernte mit einem Ergebnis von 45,6 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 48,9 Mio.  t. Damit bestehen weitgehende Übereinstimmungen mit Zahlen von anderen Schätzinstitutionen.

Ernteeinbußen in Höhe von rd. 2 Mio. t werden auch für Großbritannien zugrunde gelegt.  Die Briten erreichen nur noch 22,3 Mio. t.

Dagegen gibt es EU-Mitgliedstaaten mit deutlich besseren Ergebnissen als in den Vorjahren. Dazu gehört an 1. Stelle Spanien mit einer um 4 Mio. t größeren Ernte in Höhe von 22,6 Mio. t. Die hohen Niederschlagsmengen in diesem Jahr kamen den schnell austrocknenden Böden auf der iberischen Halbinsel besonders zugute.

Erntesteigerungen werden auch in den südosteuropäischen Ländern erwartet. Allen voran steht Rumänien mit einem Plus von rd. 1 Mio. t auf 19,6 Mio. t. Allerdings bestehen in diesem Fall noch Risiken aufgrund des hohen Maisanteils von  rd. 50 %. Die jüngste Hitzewelle könnte zu Erntebeeinträchtigungen in der Kornfüllungsphase beigetragen haben. Die Einschränkungen gelten auch für Bulgarien, Ungarn und Slowakei.

Polens Ernte wird um 1 Mio. t höher auf 28 Mio. t geschätzt. Trotz kleinerer Erntefläche schafft der höhere Flächenertrag von durchschnittlich 36,3 dt/ha den notwendigen Ausgleich.

Die skandinavischen Länder  einschl. der baltischen Staaten haben alle etwas schlechter abgeschnitten. Dort fehlte aufgrund der Bewölkung eine ausreichende Sonneneinstrahlung, um hohe Erträge zu liefern.

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