- Sep.2023: EU-KOM kürzt EU-Getreideernte 2023 gegenüber Aug. Schätzung
Die Europäische Kommission (EU-KOM) hat in ihrer jüngsten Veröffentlichung die EU-Ernte auf 268,5 Mio. t im Vergleich zur Vormonatsschätzung gekürzt. Im Jahresvergleich bleibt das Ergebnis aber immer noch um 1,2 % über dem Jahr 2022. Trotz kleinerer Anbaufläche haben die höheren Hektarerträge zur diesjährigen Verbesserung beigetragen. Gemessen am mehrjährigen Durchschnitt bleibt die Ernte 2023 jedoch deutlich niedriger.
Den Getreideverbrauch veranschlagt die EU-KOM auf leicht erhöhte 257 Mio. t (Vorjahr 255,4 Mio. t). Bei fast gleichbleibenden Futtereinsatz steigen die Verwendungen für die Nahrungsmittel und für industrielle Zwecke an.
Im Getreidehandel soll der Export bei knapp 48 Mio. t bleiben, während auf der Importseite ein deutlicher Rückgang von vorjährigen 40 Mio. t auf diesjährige 31,1 Mio. t vorausgesehen wird.
Die Endbestände fallen von 48,9 auf 43,4 Mio. t zurück.
Die EU-Weizenbilanz liefert bei einer Ernte von 132 Mio. t, einem Verbrauch von 110 Mio. t sowie einer Nettoausfuhr von 23,6 Mio. t einen Rückgang der Bestandsvorräte auf knapp 18 Mio. t. Die Weizenexporte reduziert die EU-KOM nur um 1 Mio. t, während die Importe um 2,5 Mio. t zurückgenommen werden.
Beim übrigen Getreide fallen die Veränderungen anders aus. Die Erzeugung steigt um 4 Mio. t mit dem Schwerpunkt bei Mais. Der Verbrauch bleibt im Wesentlichen unverändert, wobei etwas weniger Futtereinsatz durch höhere industrielle Verwendung ausgeglichen wird. Die Importe gehen zurück und die Exporte legen ein wenig zu. Die Endbestände der übrigen Getreidearten fallen um rd. 4 Mio. t.
Insgesamt bleibt die Versorgungslage in der EU bei reduzierter Produktion und Verbrauch immer noch im knappen Mittelfeld. Das höhere Preisniveau wird auch von der Kostenseite her unterstützt. Nicht zuletzt trägt die enge Verpflechtung zum internationalen Markt- und Preisgeschehen zur EU-internen Preisbildung bei.