EU-Kommission korrigiert EU-Ernte Ende des Jahres 2016 nach unten - weniger Export
Die EU-Kommission hat zum Jahresschluss ihre jüngste Einschätzung der Versorgungslage mit Getreide veröffentlicht. Gegenüber den vorausgegangenen Prognosen wurde das Ergebnis in einigen Punkten korrigiert.
Die verwendbare Ernte 2016/17 wird auf 294,6 Mio. t bzw. 17 Mio. weniger als im Vorjahr und 34 Mio. t weniger als im Vorvorjahr taxiert. Die ausschlaggebenden Ernteminderungen finden sich wieder bei der Weizenernte, die um allein um 17 Mio. t zurückgefallen ist. Dagegen haben die Gersten- und Maisernten geringfügig zugelegt. Allerdings bleibt die Maisernte mit 60 Mio. t deutlich hinter den früheren Durchschnittsergebnissen von 65 bis 70 Mio. t zurück.
Der Getreideverbrauch soll im Jahre 2016/17 um rd. 1 Mio. t auf 284,5 Mio. t leicht zunehmen. In den Futtersektor fließen dabei rd. 175 Mio. t. Für die unmittelbare menschliche Ernährung werden unveränderte 65 Mio. t verwendet. Die industrielle Verwendung nimmt rd 33 Mio. t auf.
Der EU Getreidehandel wird auf der Importseite auf Einfuhren von 19 Mio. t veranschlagt. Davon stammen allein aus den Maiseinfuhren höher geschätzte 13 Mio. t. Ein erheblicher Teil davon geht in die Defizitländer Spanien und Portugal und in das nordwesteuropäische Veredlungszentrum.
Beim Getreideexport wird die EU auf 35 Mio. t zurückgehen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahren mit etwas über 50 Mio. t. Der entscheidende Grund liegt in der katastrophalen Weizenernte Frankreichs, dessen Ernte um mehr als 30 % eingebrochen ist. Darüberhinaus fehlt es an den notwendigen Qualitäten in diesem Jahr.
Die EU-Getreidebilanz ergibt einen deutlichen Rückgang der Endbestände von 48 Mio. auf 43 Mio. t, der sich einem Abfall von rd. 33 % besonders stark im Weizensektor wiederfindet. Die Weizenvorräte am Ende des Wirtschaftsjahres sollen fast genau so niedrig liegen wie im Hochpreisjahr 2013/14.
Für die kommende Ernte 2017 geht man von gleichbleibenden Anbauflächen und durchschnittlichen Flächenerträgen in Höhe von 5,5 t/ha aus. Das Ergebnis sollte eine Ernte in Größenordnung von 310 bis 315 Mio. t sein. Aber da spielt das Wetter noch ein entscheidende Rolle mit.