FAO-Schätzung Mai 2023: Globale Getreidemengen 2022/23 niedriger, aber stabile Vorräte
In ihrer jüngsten Mai-2023-Ausgabe hat die Weltagrar- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zwar einige Korrekturen an den Vormonatswerten der Weltgetreideversorgung vorgenommen, aber das Gesamtergebnis hat sich nur unwesentlich verändert. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt es bei geringeren Produktions- und Verbrauchsmengen, die Endbestände bleiben mit 29,8 % zum Verbrauch (Vorjahr 30,8 %) auf vergleichsweise günstigen Niveau.
Im Falle des Weizens schätzt die FAO eine Verbesserung der Versorgungslage, weil die steigende Erzeugung nicht in vollem Umfange von der Verbrauchszunahme aufgewogen wird. Dabei wirkt sich die hohe russische und australische Ernte aus, während die Nachfrage preisbedingt etwas schwächer ausfällt.
Beim Reis verändern sich die Marktverhältnisse bei einer gut durchschnittlichen Versorgungslage nur unwesentlich.
Im Futtergetreidesektor sind die Verhältnisse umgekehrt. Weniger Erzeugung trifft auf eine stabile Nachfrage mit der Folge eines Vorratsabbaus von rd. 4 %.
Die Produktionsaussichten für die Ernte 2023 beschränken sich auf die Weizenerzeugung, die im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr eingeschätzt wird. In der EU entwickelt sich ein Ausgleich zwischen den trockenheitsbeeinträchtigten südlichen Ländern und vergleichsweise günstigen Bedingungen in den nördlichen Anbaugebieten. Für die dürregeschädigten nordafrikanischen Länder wird mit einem Produktionsrückgang gerechnet. In Russland wird eine durchschnittliche Ernte erwartet Kritisch sind noch die Prognosen für die Ukraine und Indien.
Die Maiserzeugung auf der südlichen Erdhalbkugel wird zwar einerseits durch die Trockenheit in Argentinien eingeschränkt, aber mehr als ausgeglichen durch die Rekordernte in Brasilien.
Die Ernteschätzungen halten sich vorerst sehr bedeckt angesichts der Unsicherheiten klimawandelverstärkter Wetterschwankungen und des Ukrainekrieges.