FAO erhöht Weltgetreideernte um 22 Mio. t -EU verliert Exportanteile
Die Ernährungsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen kommt in ihrer jüngsten Sept-Schätzung auf eine Weltgetreideernte, die gegenüber der Juli-Prognose um 22 Mio. t höher ausfällt.
Wie üblich zählt die FAO die Reisernte mit zu den Getreidearten. Diese Mengen schwanken in den letzten Jahren nur wenig zwischen 490 bis 495 Mio. t. Dieser Teilmarkt ist weitgehend ausgeglichen. Nennenswerte Einflüsse zwischen dem Getreidemarkt in engerem Sinne und Reismarkt bestehen nicht.
Im Falle des Weizenmarktes erhöht die FAO die Produktion von 733 Mio. t auf 740,7 Mio. t in diesem Jahr. Bei einer etwas geringeren Verbrauchssteigerung auf 729 Mio. t bleiben noch Reste übrig, die am Ende des Wirtschaftsjahres zur Aufstockung der Vorratsbestände in Höhe von 233 Mio. t reichen. Mit einem Endbestand von 31,6 % gemessen am Verbrauch wird eine überdurchschnittliche gute Versorgungslage versprochen.
Im Falle des übrigen Getreides schätzt die FAO eine Ernte in Höhe von 1.329 Mio. t. Nur das Jahr 20114/15 hatte ein noch besseres Ergebnis von 1.338 Mio. t geliefert. Der diesjährige Verbrauch soll jedoch mit 1.323 Mio. t das bisher höchste Niveau erreichen.
Im Ergebnis bleibt daher für eine Bestandaufstockung nichts mehr übrig. Daher kommt die FAO in diesem Sektor zu einer Reduzierung der Versorgungslage auf 19,4 % Endbestand zum Verbrauch, nachdem noch in den beiden Vorjahren die 20 %-Marke deutlich überschritten wurden. Dennoch bleibt die Versorgung immer noch im guten Durchschnittsbereich.
Im Vergleich zu anderen Schätzinstitutionen mit anderen Erfassungsmethoden kommen die Endergebnisse der Versorgungslage auf dem Weltgetreidemarkt sehr nahe beieinander.
Für die EU sieht die FAO eine deutliche Minderung ihrer Weltmarktbedeutung aufgrund der hohen Ernteeinbußen. Die Exporte sollen um ein Drittel zurückfallen. Den Löwenanteil davon werden die Schwarzmeerländer mit Schwerpunkt Russland unter sich aufteilen.