FAO korrigiert Weltgetreideernte leicht nach oben im Vergleich zum Vorjahr
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat ihre im Juli abgegeben globale Getreideschätzung in ihrer jüngsten Sep.23-Ausgabe auf neuesten Stand gebracht . Die Gesamternte einschl. Reis soll um +0,8 % höher ausfallen als im Vorjahr. Dazu trägt das Futtergetreide mit Schwerpunkt Mais maßgeblich mit einer Zunahme von +2,85 % bei. Auch beim Reis wird mit einer Steigerung von +1,2 % gerechnet. Dagegen wird die weltweite Weizenernte um -2,5 % niedriger als im Vorjahr geschätzt.
Die globale Weizenernte schätzt das FAO auf 781 Mio. t (Vorjahr 802 Mio. t). Noch im Juli23-Bericht war man pessimistischer angesichts der Wetterlagen in verschiedenen Anbaugebieten. Abwärtskorrekturen wurden für Kanada, China und die EU-27 aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen vorgenommen. Dagegen wurden die Ernten in den USA, Indien und der Ukraine etwas höher angesetzt.
Beim Futtergetreide werden die Produktionskürzungen in den USA und der EU-27 durch deutlich bessere Ernteerwartungen beim Mais in Brasilien und der Ukraine mehr als ausgeglichen.
Der weltweite Verbrauchsanstieg an Getreide und Reis hat seine Ursachen in erster Linie beim Nahrungs- und Industrieverbrauch (Biokraftstoffe), während die Futternutzung aufgrund verminderter Tierbestände keine nennenswerten Änderungen lieferte.
Die globale Versorgungslage verändert sich gemessen am 30,5 %-igen Endbestand zum Verbrauch nur geringfügig (Vorjahr 30,6 %). Dennoch bleibt die Markt- und Preisentwicklung angesichts der Entwicklungen in der Ukraine und der El Niño-Wetterlage angespannt. Schon geringe Marktstörungen können zu erheblichen Preisänderungen beitragen.
Seit Monaten zeigen die Börsenkurse für Weizen zwar eine instabile Entwicklung in Abhängigkeit von Wetterereignissen, Kündigung und vorläufig fehlende Fortsetzung des Schwarzmeerabkommens durch Russland, Veröffentlichung von aktuellen Ernteergebnissen und die Großwetterlage infolge des El Niño Phänomens. Dennoch bewegen sich die Notierungen an der Pariser Börse in einer vergleichs-weise engen Spannbreite zwischen 220 bis 250 €/t Weizen. Ausreißer treten nur kurzfristig in Erscheinung. Das ist besonders bemerkenswert, wenn man sich nur an die extremen Höhenflüge noch vor kurzer Zeit zu Kriegsbeginn bis über 400 €/t erinnert. Die Kurse haben sich gegenüber früheren Zeiträumen auf ein höheres Niveau in Anlehnung an eine knappere Versorgungslage und höheres Kostenniveau eingependelt.