FAO korrigiert Schätzung der Weltgetreideernte erneut nach unten
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat in ihrer jüngsten März-2025-Ausgabe die Weltgetreideernte gegenüber dem Vormonat noch einmal nach unten korrigiert. Die Erzeugung (ohne Reis) wird auf 2.298,8 Mio. t (Vorjahr 2.321,3 Mio. t) veranschlagt. Der weltweite Verbrauch wird mit 2.381 Mio. t (Vorjahr 2.312,6 Mio. t) höher eingeschätzt. Der Fehlbedarf aus der Ernte 2024/25 wird durch den Abbau der Bestandsvorräte ausgeglichen. Die Versorgungszahl fällt demzufolge auf 29,9 % Endbestand zum Verbrauch. In den Vorjahren waren es mit Ausnahme von 2020/21 im Durchschnitt knapp 31 %.
Nimmt man die deutlich gestiegene Reisernte in Höhe von 543 Mio. t mit hinzu, ist von einer geringfügigen Verbesserung der statistischen Bilanz insgesamt auszugehen.
Die globale Weizenerzeugung 2024/25 wird mit 792 Mio. t auf Vorjahresniveau eingeordnet. Der Verbrauch in Höhe von 796,8 Mio. t soll etwas höher liegen. Die Vorratsbestände zum Ende des Jahres werden um rd. 5 Mio. t auf 312,8 Mio. t heruntergesetzt. Damit gibt die Versorgungslage im 3 Jahr in Folge nach.
Die Versorgungslage im Grobgetreidesektor mit Schwerpunkt Mais hat sich im Jahr 2024/25 deutlich verschlechtert. Einer Produktionsmenge von 1.506,5 Mio. t steht ein Verbrauch von 1.531,3 Mio. t gegenüber. Das führt zu einem deutlichen Abbau der Vorratsbestände von rd. -18 Mio. t auf nur noch 350 Mio. t. Die Versorgungszahl fällt mit 22,5 % Endbestand zum Verbrauch erheblich gegenüber einem mittelfristigen Durchschnittswert von 25,5 % zurück.
Frühe Prognose für die Ernte 2025:
Im Falle der weltweiten Weizenerzeugung zeichnet sich nach Einschätzung der FAO eine bescheidene 1 %ige Erhöhung der Ernte auf 796 Mio. t ab. Produktionszuwächse werden in der EU-27, USA und Kanada vorausgesehen. In Indien lassen günstige Wetterbedingungen auf eine überdurchschnittlich hohe Weizenernte hoffen. Im Nachbarland Pakistan sind die Voraussetzungen ungünstiger, sodass nur eine knappe Durchschnittsernte herauskommen kann.
Dagegen erwartet man aufgrund der reduzierten Anbauflächen und schwachen Feldbeständen in Rußland einen 2 %igen Rückgang auf 80 Mio. t zum ohnehin schon schwachen Vorjahr. In China deuten die Feldbewertungen auf eien weitgehendunveränderte Weizenerzeugung hin. In der Türkei, Iran und Marokko hat Trockenheit zu sehr lückigen Feldbeständen geführt. Aus Argentinien kommen ebenfalls Meldungen über trockenheitsbedingte Ertragsausfälle.
Die Maiserzeugung 2025 wird in den USA voraussichtlich weiter ausgedehnt. Hintergrund ist das günstige Mais-Soja-Preisverhältnis, das zu einer Einschränkung der Sojaflächen führen wird. Hohe Maispreise begünstigen auch den Zweitanbau in Brasilien, wo Mais nach einer allerdings späten Sojaernte angebaut wird.