FAO schätzt Weltgetreideernte 2017/18 auf Rekordniveau - aberdie Versorgungslage fällt beim genauen Hinschauen weniger reichlich aus.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt in der Febr- Ausgabe 2018 die Getreideernte (ohne Reis) 2017 /18 nochmal um 12 Mio. t höher ein als in der Dezember-Schätzung des Vorjahres. Damit erreicht das Ergebnis den höchsten Stand. In den letzten 10 Jahren sind die Ernten um insgesamt 26,7 % gewachsen.
Die Weizenerzeugung wird auf 757 Mio. t veranschlagt. Der Verbrauch im laufenden Wirtschaftsjahr schätzt die FAO auf 734 Mio. t. Die 10-jährige Steigerung der globalen Weizenerzeugungbeträgt knapp 24 %. Unter Berücksichtigung des Anfangsbestandessoll der Endbestand um12 Mio. t auf 270 Mio. t anwachsen. Damit würde sich die globale Versorgungslage nochmal deutlich verbessern. Rechnet man allerdings die chinesischen Endbestände wegen fehlender Exportbereitschaft heraus, relativiert sich das Vorratsniveau für die übrige Welt auf das Maß des Vorjahres.
Das restliche Getreide - zu rd. 80 % bestehend aus Mais – wird auf 1.380 Mio. t geschätzt. Davon werden Laufe des Jahres 1.365 Mio. t verbraucht. Es verbleibt eine Aufstockung des Endbestandes von 12 Mio. tauf knapp 300 Mio. t.Der 10 jährige Produktionszunahme liegt bei 28,4%.
In der Zusammenrechnung von Weizen und übrigen Getreide ergibt sich ein noch nie dagewesenes globales Volumen hinsichtlich Erzeugung, Verbrauch und Vorratsniveau. Allerdings ist es für eine differenzierte Beurteilung der Marktentwicklung sinnvoll, diejenigen Regionen herauszustellen, die mit ihren Exporten für eine Sicherung der Versorgung in den Zuschussgebieten sorgen.
Dividiert man die wichtigsten Exportregionen aus der Gesamtmenge heraus, relativiert sich die Versorgungslage ganz entscheidend. Dabei kommt heraus, dass im Bereich des sonstigen Getreides keine Verbesserung zum Vorjahr festzustellen ist, sondern eine leichte Verringerung. Im Vergleich zum 5-jährigen Mittelwert ist nur eine knapp überdurchschnittliche Versorgungslage errechenbar.
Im Weizensektor sieht das Ergebnis auf den ersten Blick zwar günstiger aus, aber der Vorsprung zu früheren Jahren schrumpft sehr rasch, insbesondere wenn man die hohen chinesischen Weizenvorräte ausklammert, die der übrigen Welt nicht zur Verfügung stehen.
Fao mit neuer Weltgetreideschätzung