FAO schätzt Getreideernte einschl Reis nur wenig unter Vorjahr
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt in ihrer jüngsten Juli-Ausgabe die weltweite Getreideernte einschl. Reis um rd. 18 Mio. t niedriger ein als im Vorjahr. Der Verbrauch soll jedoch nur um 2 Mio. t geringfügig zurückgehen. Der Fehlbedarf wird aus den Vorratsbeständen gedeckt, die entsprechend niedriger ausfallen. Die Versorgungszahl fällt von 30,7 auf 29,8 % Endbestand zum Verbrauch. Die Reichweite beträgt 111 Tage (Vorjahr 112 Tage).
Änderungen der globalen Ernteschätzungen 2022/23 verschiedener Institutionen.
Weltgetreide ohne Reis | USDA | IGC | FAO |
Prod-Änderung 22/23 zu 21/22 | -1,5 % | -1,53 % | -0,7 % |
Verbr,-Änderung 22/23 zu 21/22 | -1,2 % | -0,26 % | -0,12 % |
Unterschiedliche Erhebungs- und Auswertungsmethoden der Schätzinstitutionen lassen einen direkten absoluten Vergleich der Ergebnisse nicht zu. Daher liefern nur die Veränderungen ausreichend verläßliche Orientierungswerte. Allen ist eine Verminderung der globalen Versorgungslage gemeinsam. Die jüngste Veröffentlichung stammt von der FAO mit nur geringen Abweichungen zum Vorjahresergebnis.
Der Grund für die geringe Minderung der Ernten 2022/23 sieht die FAO in einer Reihe ausgleichender Ergebnisse zwischen Minder- und Höherernten. Bessere Ergebnisse werden in Russland, Kanada, Brasilien und Argentinien erwartet. Damit soll der Ausfall bzw Rückgang der Produktionsmengen in der Ukraine fast ausgeglichen sein. Aber noch sind nicht alle Ernten unter Dach und Fach.
Beim Export erwartet die FAO höhere Ausfuhren aus Kanada, USA und auch Russland, die einen wesentlichen Teil der ukrainischen Lieferausfälle kompensieren können. Kritisch bleibt jedoch die Transportlogistik.
Die globale Versorgungslage bleibt eng. Daher wird mit anhaltend hohen Getreidekursen gerechnet, auch wenn der Ukraine-Preissteigerungseffekt abebbt.