FAO schätzt Weltgetreideernte 2014/15 niedriger, Versorgungslage höher, Preise fallend
Die jüngste Schätzung der Food-Agriculture-Organisation (FAO) von Anfang Juli 2014 zur Getreideernte ohne Reis kommt zu einem um -1,5 % niedrigeren Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr.
Schätzungen der Getreideernte 2014/15 im Vergleich
FAO (3. 07.14) |
IGC (26.06.14) |
USDA (11.06.14) |
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in Mio. t |
%-Änd. zum Vorjahr |
in Mio. t |
%-Änd. zum Vorjahr |
in Mio. t |
%-Änd. zum Vorjahr |
|
Weizen |
707,2 |
-1,4 |
699 |
-1,5 |
701,6 |
-1,7 |
Übr. Getr. |
1.287,3 |
-1,5 |
1.250 |
-1,6 |
1.258,7 |
-1,1 |
Zus. |
1.994,5 |
-1,48 |
1.949 |
-1,6 |
1.960,3 |
-1,3 |
Damit befindet die FAO in guter Gesellschaft mit anderen Schätzern. Als Maßstab für die Beurteilung sind nicht in 1. Linie die absoluten Zahlen heranzuziehen, sondern die jeweiligen Veränderungen. Der Grund besteht darin, dass die einzelnen Institutionen unterschiedliche Erfassungs- und Schätzmethoden anwenden, die naturgemäß zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Bei gleichbleibender Schätzmethode bleiben methodisch bedingte Differenzen außen vor. Die verbleibenden Unterschiedsbeträge sind im üblichen Schätzfehlerbereich anzusiedeln.
Die schwächer ausfallende Weltweizenernte begründet die FAO fast übereinstimmend mit den anderen Institutionen im Wesentlichen mit den trockenheitsbedingten und Auswinterungs-geschädigten US-Weizenernte, einer knapp durchschnittlichen kanadischen Ernte nach dem Ausnahmejahr 2013 und reduzierten Erwartungen (El Nino) in Australien. Dem stehen jedoch hohe Ernte in der EU und dem Schwarzmeergebiet gegenüber.
Das Ergebnis der übrigen Getreideernte wird im Wesentlichen durch die Maisernte mit einem Anteil von rd. 80 % bestimmt. Das zweitbeste Ergebnis nach dem Vorjahr wird durch die guten Ernteprognosen für die USA und China geprägt.
Die Versorgungslage schätzt die FAO ähnlich günstig ein wie die übrigen Institute. Beim Weizen wird ein stock-to-use-ratio von 25,9 % und beim übrigen Getreide eine überdurchschnittlich gute Kennziffer von 18,9 % errechnet. Die Abweichungen von den übrigen Schätzern sind unwesentlich.
Die FAO prognostiziert für 2014/15 um – 7,2 % fallende Weizenpreise im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr. Die Maispreise sollen nach den Berechnungen um - 29 % zurückgehen.