FAO schätzt große Weltgetreideernte, aber durchschnittliche Versorgung (5. Sept 2013)
In ihrer monatlichen Ernteschätzung kommt die FAO - die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen - auf eine Getreideproduktion von 2.480 Mio. t einschl. Reis. Zieht man die Reiserzeugung von knapp 500 Mio. t ab, bleibt für Getreide 1.995,3 Mio t übrig. Im Vergleich zu Ernteschätzungen anderer Institutionen eine vergleichsweise hohe Zahl, allerdings sollten die unterschiedlichen Schätz- und Erhebungsmethoden berücksichtigt werden.
Beim Weizen wird mit 710 Mio. t die im Vergleich höchste Schätzung abgegeben. Der internationale Getreiderat (IGC) kam in der letzten Woche gerade auf 690 Mio. t. Das USDA kam auf 698 Mio. t. Im Fall des übrigen Getreides beziffert die FAO eine Größenordnung von 1.285 Mio. t, eine Zahl, die im Einklang mit der letzten USDA-Schätzung Anfang August steht. Allerdings werden für die kommende USDA-Schätzung in der 2. Sept-Woche niedrigere Zahlen aufgrund der Trockenheit in den USA erwartet.
Die Verbrauchsentwicklungen unterscheiden sich ebenfalls von den übrigen Schätzinstitutionen, sind aber im Wesentlichen methodisch bedingt.
Entscheidend ist das Gesamtergebnis, das sich in der Versorgungskennziffer stock to use ratio wiederfindet. Dabei stellt sich heraus, dass die Schätzergebnisse näherungsweise zu einem ähnlichen Urteil führen.
- Trotz hoher Erntesteigerungen ist die Versorgung im Jahre 2013/14 zwischen 18,5 und 20 % stock to use ratio als knapp durchschnittlich zu betrachten. Der mehrjährige Durchschnitt errechnet sich für die FAO-Schätzmethode um die 21 %
- Im Falle des Weizens wird die knappe Versorgungslage mit 24 % besser als im Vorjahr eingestuft, aber deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt von 26 %.
- Im Falle des übrigen Getreides werden gute Durchschnittswerte erreicht.
- Die Versorgungszahlen in den Exportländern fallen bei Weizen mit 14,6 % im Vergleich zu den Vorjahren beachtlich eng aus, während beim Restgetreide mittlere Zahlen errechnet werden.
Damit bestätigt sich die jüngste Entwicklung an den Börsen, die den wochenlangen Abwärtstrend unterbrochen, Boden gefunden haben und auf erhöhtem Niveau nach einer angemessenen Positionierung suchen.
In der absehbaren Zukunft sind noch einige Ernterisiken in den USA und auf der Südhalbkugel mit Argentinien und Australien an der Spitze zu meistern. Die Meldungen von dort berichten von Problemen in der Wachstumsphase in Folge von Trockenheit. Die Ernten werden erst Ende Nov/Anf Dez erwartet.