IGC kürzt erneut globale Getreideversorgung - Mais knapper als Weizen
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Feb..2022-Ausgabe die Weltgetreideernte 2021/22 mit 2.281 Mio. t um 5 Mio. t niedriger geschätzt als im Vormonat. Der weltweite Verbrauch wird nur geringfügig auf 2.286 Mio. t verringert. Die Bestandsvorräte fallen auf 596 Mio. t wieder zurück. Die Versorgungszahl verringert sich auf 26,1 % Endbestand (Vorjahr 27,1 %) zum Verbrauch, ohne China fallen die Bestände auf 15,6 %. Die mehrjährige Entwicklung einer knapperen Versorgungslage im Vergleich zu den Vorjahren wird zum wiederholten Male bekräftigt.
Die monatlichen Schätzungen der verschiedenen Institutionen nähern sich weiter an und die Korrekturen bewegen sich nur noch in engen Rahmen.
Die globale Versorgung auf dem Weizenmarkt (ohne China) schätzt der IGC auf rd. 23 % End-bestand zum Verbrauch (Vorjahr 24 %). Ausschlaggebend bleibt der Produktionseinbruch in Kanada mit einem Rückgang von 38 %. Auch Russlands Ernteminderung von knapp 12 % zum Vorjahr spielt eine entscheidende Rolle mit. Das können die Erntesteigerungen in der Ukraine (+30 %), in Argentinien (+20 %) und Australien (+6 %) hinsichtlich der absoluten Menge nicht ausgleichen.
Die Weizenexporte der weltgrößten Ausfuhrländer bleiben in Kanada um -45 % (-11 Mio. t), in Rußland um -10% (-5 Mio. t) weiter unter Vorjahr. Steigende Ausfuhrmengen werden dagegen in der Ukraine (+7 Mio. t) und der EU-27 (+7,5 Mio. t) weiterhin unverändert eingeschätzt. Auf der Importseite ist jedoch eine beachtliche Steigerung von vorjährigen 190 auf 197 Mio. t festzustellen. Es ist ein ausgeprägtes Vorsorgeverhalten zu beobachten.
Die weltweite Maiserzeugung kürzt der IGC im Vergleich zum Vormonat um 4 Mio. t auf 1.203 Mio. t. Ausschlaggebend sind die trockenheitsbedingt schwachen Ernteerwartungen in Südamerika. Der Verbrauch wird mit 1.199 Mio. t aber leicht höher eingestuft. Ohne China wird der Endbestand zum Verbrauch auf nur noch 10 % geschätzt und reicht rechnerisch nur für rd. 37 Tage.
Der globale Maishandel fällt im Jahresvergleich um 10 Mio. t zurück. Allein die Maiseinfuhren Chinas werden um 13 Mio. t geringer eingeschätzt.
Trotz der vergleichsweise stabilen Fundamentaldaten ist viel Bewegung in den Kursen. Dahinter stehen
- Befürchtungen von Störfällen und Engpässen durch den Russland-Ukraine-Konflikt
- Unsicherheiten über den Ausgang der südamerikanischen Ernten im 1. Halbjahr 2022
- Covid-bedingte Beschränkungen im Welthandelsverkehr
- Ertragsbedingte Ernteeinbußen 2022 aufgrund der knappen und teuren Düngerversorgung
- Verstärkte Vorratskäufe der Importländer
- Hohe Preissensibilität in einer knappen Versorgungslage
An der Chicagoer Börse hat der USDA-Bericht den Anstieg der Maiskurse wieder auf 224 €/t verstärkt. Weizen blieb weitgehend unbeeindruckt bei 257 €/t
Die Kurse an der Pariser Börse setzen ihre Preisstabilisierung nach der kurzen Abschwungphase fort. Weizen notiert für den Liefermonat Mrz.-22 bei 267 €/t, während sich die Maisnotierungen vergleichsweise wenig auf 252 €/t erhöhten.