Milchbranche in Australien von Trockenheit und Feuer beeinträchtigt – globale Auswirkungen
Nach den jüngsten Schätzungen soll die australische Milcherzeugung aufgrund der Trockenheit und der Feuer im Jahre 2020 noch einmal um 3 bis 5 % auf 8,3 Mio. t fallen. Noch vor 5 Jahren betrug die Erzeugung rd. 10 Mio. t.
In den einzelnen Produktionsgebieten bestehen aber erhebliche Unterschiede. In den südlichen Teilen der Provinz Victoria bestehen niederschlagsbedingt sogar günstige Produktionsverhältnisse. Dagegen sind die nordöstlich davon gelegenen Regionen in New South Wales erheblich benachteiligt. Ganze Rinderherden insbesondere Jungtiere sind den Flammen zum Opfer gefallen. Die Futtervorräte sind knapp und teuer. Teilweise sind Straßen gesperrt, so dass die nicht abgeholte Milch vernichtet wird. Ein Wiederaufbau wird Jahre dauern.
Der Produktionsrückgang schlägt sich neben einer knapperen Inlandsversorgung mit Frischprodukten vorrangig bei den verminderten Exporterzeugnissen nieder.
Australiens Milchwirtschaft ist zu erheblichen Teilen auf den Export ausgerichtet und steht an 5 Stelle beim Welthandel. Der Marktanteil ist besonders bedeutsam bei der Käse- und MMP-Ausfuhr. Ein beachtlicher Teil der Ausfuhren gehen nach China und anderen asiatischen Importländern.
Eine Angebotsminderung Australiens kann sich daher durchaus auf die weltweite Markt- und Preisentwicklung durchschlagen. Das gilt umso mehr, als die übrigen Exportländer nur begrenzte Produktionszunahmen signalisieren. China hat Ersatzbedarf für ausgefallenes Schweinefleisch- Protein.
Die weltweit beachteten Ergebnisse der 1.Versteigerung der Global Dairy Trade (GDT) im Jan 2020 zeigten für die Monate Jan bis Jun 2020 durchgehend positive Preiszuschläge für die verkauften Milchprodukte. Die Auktionsergebnisse im Dez.2019 fielen dagegen noch deutlich negativ aus.