Australiens Getreideernte: nach vorjähriger Rekordernte jetzt 40 % weniger.
Die Wintergetreideernte Australiens findet regelmäßig im Nov./Dez eines Jahres statt. Ihr kommt die Funktion der Anschlussversorgung an die Ergebnisse der Ernten auf der Nordhalbkugel zu. Im Regelfall werden 60 bis 70 % des Getreides exportiert. Dabei bildet der Weizen einen deutlichen Schwerpunkt.
Die australischen Ernteergebnisse unterliegen starken witterungsbedingten Schwankungen. Die beiden Wetterphänomene El Niño und La Niña geben abwechselnd mit Trockenheit bzw zu viel Regen den Ton an. Im Vorjahr führten ausreichende Niederschläge insbesondere im südöstlichen Teil zu einer noch nie dagewesenen Rekordernte von annähernd 60 Mio. t. Für daslaufende Jahr 2017/18 schätzt das australische Agrarministerium (abares) ein Ergebnis von unterdurchschnittlichen knapp 35 Mio. t.
Die Ursache dieser schwachen Ernte waren in der ersten Phase der Vegetationsentwicklung zu geringe Niederschläge. In der noch laufenden Erntezeit hat es in südöstlichen Teilen Australiens zusätzlich heftige Niederschläge mit mehr als 200 mm Niederschlag gegeben, die zu Mengenreduzierungen und Qualitätseinbußen geführt haben. Der westliche Teil war zu diesem Zeitpunkt bereits zu über 40 % abgeerntet.
Die starken Ernteschwankungen bekommt überwiegend die witterungsanfälligere Südostregion zu spüren, während das westliche Anbaugebiet weniger großen Schwankungen unterworfen ist.
Die diesjährigen australischen Exportmengen werden zwar eingeschränkt, profitieren aber noch von den hohen Überhangbeständen der vorjährigen Rekordernte. Insgesamt wird in diesem Jahr jedoch wenig Angebots- und Preisdruck von Australien ausgehen.
Diese Perspektive liefert u.a. Anlass, mehr Spielraum nach oben für die weitere Preisentwicklung im Rest des Getreidewirtschaftsjahres zu sehen.
ustralien