EU-Kommission: EU-Getreideernte gesamt 2016/17 ähnlich wie im Vorjahr, aber . . .
Die jüngste Schätzung der EU-Kommission zur kommenden Getreideernte 2016/17 soll im Gesamtumfang mit rd. 310,6 Mio. t nur geringfügig größer ausfallen als das Vorjahresergebnis mit 309,3 Mio. t. Die Anbaufläche soll um 1,1 Mio. ha kleiner sein, der durchschnittliche Flächenertrag jedoch von 5,3 auf 5,5 t/ha steigen.
Die etwas verringerte Überlagerungsmenge von 45,5 Mio.t führt jedoch dazu, dass das Gesamtangebot aus Anfangsbestand und Ernte auf gleichbleibend auf 372,2 Mio. t veranschlagt wird.
Die Erntemenge soll sich anders als im Vorjahr zusammenstellen. Eine deutlich verringerte Weizenernte von 151 Mio. t (Vorjahr 159,3 Mio. t) wird teilweise aufgefangen durch eine höhere Maisernte mit 67 Mio. t (Vorjahr 56 Mio. t). Etwas geringer sollen Ergebnisse bei den übrigen Getreidearten sein.
Dem steht ein leicht steigender Verbrauch von 283,7 Mio. t (Vorjahr 282,9 Mio. t) gegenüber. Die Verbrauchszunahmen werden sowohl bei der menschlichen Ernährung, Industrieverwendung und schwerpunktmäßig im Futtersektor angesiedelt.
Die Exporte werden mit 39,8 Mio. t deutlich niedriger gegenüber dem laufenden Jahr mit 43,8 Mio. t geschätzt. Angesichts eines zu erwartenden Exportrückgangs der Ukraine - als unmittelbarer Konkurrent - könnte sich an dieser Einschätzung noch etwas ändern.
Das Bilanzierungsergebnis 2016/17 ergibt einen steigenden Endbestand auf 48,6 Mio. bzw. 17,1 % vom Verbrauch. Im laufenden Jahr beträgt die Versorgungszahl 16,1 %. Im Jahre 2009/10 lag die Zahl bei 19,6 % und 2012/13 bei 10,6 %. Die EU-Getreideversorgung sollte nach der EU-Kom-Schätzung im oberen Mittelfeld liegen.
Das Preisgeschehen richtet sich nicht nur nach der EU-Inlandsversorgung, sondern wird maßgeblich vom Weltmarkt mitbestimmt. Daher wäre es auch angesichts des Einflusses ausstehender Wetterrisiken auf die Ertragsbildung verfrüht, mögliche Preise zu prognostizieren.