Australische Getreideernte erreicht Rekordwerte – Ernte läuft auf Hochtouren
Die australische Getreideernte 2016/17 wird nach den jüngsten Schätzungen des australischen Landwirtschaftsministeriums ein Rekordergebnis in Höhe von 52 Mio. t erreichen. Im mehrjährigen Durchschnitt erreichen die australischen Farmer Größenordnungen zwischen 25 bis 45 Mio. t. Geerntet wird das Wintergetreide auf der Südhalbkugel regelmäßig im Nov/Dez eines Jahres.
Die australische Wintergetreideproduktion ist in hohem Maße von den Niederschlagsmengen abhängig. In diesem Jahr herrschte eine La Niña-Wetterlage vor, die ungewöhnlich hohe Niederschläge vor allem für das südöstliche Anbaugebiet geliefert hat. Dagegen hat das westliche Anbaugebiet Beeinträchtigungen durch Frostschäden erfahren.
Mit rd. 32,6 Mio. t stellt der Weizen die dominierende Frucht dar. Die Gerstenernte wird auf 10,6 Mio. t geschätzt. Hafer erreicht 1,8 Mio. t. Die Rapsernte soll überdurchschnittliche 3,5 Mio. t erreichen.
Sommergetreide besteht u.a. aus Sorghum mit rd. 1,4 Mio. t und Mais mit 0,5 Mio. t.
Die australische Getreidewirtschaft ist auf den Export ausgerichtet. Im Regelfall werden mehr als zwei Drittel der Ernte ausgeführt. In diesem Jahr wird der Exportdruck ungewöhnlich hoch ausfallen. Allein 20 Mio. t Weizen suchen nach Käufern.
Die globale Marktlage 2016/17 ist jedoch schon geprägt durch eine hohe Versorgungslage in den Anbaugebieten auf der Nordhalbkugel. Für die australische Exportwirtschaft wird es schwierig werden, ihre Ausfuhren in voller Höhe durchzusetzen. Ungünstig sind die langen Transportwege insbesondere von den südlichen Hafenstandorten zu den potenziellen Importgebieten. Man erwartet größere Überlagerungsbestände.
Für die internationalen Getreidepreise bedeutet die australische Ernte eine nochmalige Preisminderung, die sich bereits jetzt schon abzeichnet. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass für das kommende Halbjahr wenig Preisspielraum nach oben besteht.