ABARES: Australien erwartet hohe Ernte, aber ein schwaches Exportgeschäft
Das australische Landwirtschaftsministerium (ABARES) schätzt aufgrund der günstigen Witterungsentwicklung eine überdurchschnittlich hohe Getreideernte im Nov./Dez 2016. Dabei schneidet das größere östliche und südliche Anbaugebiet noch besser ab als die westliche Anbauregion um Perth.
ABARES schätzt die Weizenernte auf 25,5 Mio. t rd. 5 % höher als im Vorjahr. Marktexperten gehen sogar von über 26 Mio. t aus. Die bisher schon überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen in den Bestellungsmonaten Mai und Juni haben zu ertragsstarken Beständen geführt. Das La Niña-Wetterphänomen trägt erfahrungsgemäß zu weiteren Regenmengen in der kommenden Wachstumsphase bei.
Eine ähnlich hohe Steigerung von 5 % auf insgesamt 9 Mio. t erwartet man bei der Gerste.
Australien liefert zusammen mit den südamerikanischen Erntegebieten die Anschlussversorgung bis zur neuen Ernte. In diesem Jahr ist die Marktlage deswegen ungünstig, weil die Aussichten auf die Anschlussversorgung alles andere als kritisch sind. Als letzter Anbieter in der Reihe der Exporteure hat Australien einen schweren Stand. Dementsprechend nachgebend müssen die Preisforderungen ausfallen, wenn man im Geschäft bleiben will.
Für den Export ist man daher weniger optimistisch. Die hohen weltweiten Vorratsbestände drücken auf die Exportpreise. Die australische Wettbewerbsfähigkeit zu den großen Konkurrenten wird eher gering geschätzt. Die Folge ist ein preisdrückender Bestandsaufbau.
Die niedrigen Frachtraten im Überseegeschäft führen zu günstigeren Transportkosten aus dem Schwarzmeergebiet bis nach Indonesien, dem Hauptabsatzgebiet australischen Weizens als von den südlichen Seehäfen Australiens.
Andererseits ist man optimistisch mit guten Weizenqualitäten - sofern sie denn erreicht werden -die in diesem Jahr knappe Versorgung in diesem Qualitätssegment nutzen zu können.