IGC schätzt Weltgetreideernte höher – mit China hohe Endbestände
Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Juli-Ausgabe die Weltgetreideernte um 10 Mio. tbzw. 0,5 % höher als im Vormonat geschätzt. Die größere Menge wird in 1. Linie durch die besser erwarteten Ergebnisse in den USA, der EU, Russland sowie Kanada und Australien gesehen. In China soll dagegen die Ernte um 10 Mio. t fallen.
Auf der Verbrauchsseite wird nur eine geringe Zunahme vorausgesagt, die im Futter- und industriellen Sektor angesiedelt ist. Eine höhere Erzeugung im Vergleich zum Verbrauch führt zu einer deutlichen Aufstockung der Endbestände auf die Rekordhöhe von 482 Mio. t.
Die Versorgungszahl „stock to use ratio“ steigt auf knappe 24 %. Im Vorjahr wurden 23,6 % errechnet und im Vorvorjahr 22,4 %. Klammert man China wegen geringer Beteiligung am Welthandel aus der Versorgungsrechnung aus, ist in den letzten 3 Jahren kaum eine nennenswerte Veränderung der Versorgungslage gemessen am Endbestand zum Verbrauch festzustellen.
Im Fall des Weizens erhöht der IGC seine Schätzung auf 729 Mio. t (Vorjahr 735,6 Mio. t). Die Steigerung ist zu wesentlichen Teilen auf höhere Ernten in Russland, der Ukraine und den USA zurückzuführen. Die EU-Weizenernte wird nur um 1 Mio. t erhöht.
Der Weizenverbrauch wird nur wenig verändert auf 719,6 Mio. t zum Vorjahr veranschlagt. Bei erheblich gestiegenen Anfangsbeständen werden trotz reduzierter Ernte die Endbestände nochmal zunehmen. Mit 31,5 % Endbestand zum Verbrauch wird eine überdurchschnittlich hohe Versorgungslage angezeigt. Vor 2 Jahrenerrechnete sich noch ein Wert von durchschnittlichen 28 %.
Klammert man das exportunwillige China aus der Versorgungsrechnung aus, kommt man zum Ergebnis einer um fast 1 % Prozentpunkt niedrigeren Versorgungslage für den Rest der Welt. China steigert seine Weizenbestände in diesem Jahr um knapp 13 Mio. t, während in den übrigen Ländern der Welt die Endbestände um 4 Mio. t fallen, aber immer noch im Durchschnitt bleiben.
Im Falle der weltweiten Maisernten wird eine Steigerung von 34 Mio. t bzw. +3,5 % erwartet. Höhere Ergebnisse werden u.a. für die USA mit +10 Mio. t, für die EU mit +5 Mio. t und für die Ukraine mit + 2 Mio. t vorausgeschätzt.
Der globale Maisverbrauch soll in fast gleich hohem Maße wie die Erzeugung steigen. Eine zunehmende Verwendung im Futtersektor trägt ebenso dazu bei, wie ein beachtlicher Mehrverbrauch im industriellen Bereich mit Schwerpunkt der Bioethanolherstellung.
Infolge der neuen chinesischen Getreidemarktpolitik wird die Maiserzeugung um 5 Mio. t zurückgefahren und der Verbrauch erhöht. Die Folge ist ein gewollter Abbau der Überhangbestände, die aber immer noch bei 46 % des Verbrauchs liegen.
Die globale Maisbilanz führt zu einer nur unwesentlichen Veränderung der Endbestände in Höhe von 204 Mio. t. Gemessen am Verbrauch geht der globale Endbestand von 21 % auf 20,4 % zurück