18.
08.23
15:23

IGC schätzt globale Getreideversorgung niedriger als USDA

IGC schätzt Weltgetreideversorgung schlechter ein als das USDA

Nach der Ernteschätzung des US-Agrarministerium (USDA) in der vorigen Woche hat jetzt der Internationale Getreiderat (IGC) mit einer aktualisierten Prognose nachgelegt. Die Erhebungs- und Schätzungsmethoden der beiden Institutionen sind unterschiedlich, daher weichen die Ergebnisse voneinander ab. In beiden Fällen geht man von Steigerungen zum Vorjahr aus, aber in unterschiedlichen Ausmaße und differenzierten Endergebnissen.

Weltgetreideernte

in Mio. t

IGC

17. Aug 2023

USDA

11. Aug  2023

IGC Vorjahr

2022/23

USDA Vorjahr

2022/23

Produktion  2.294,1 2.290,6 2.262,9 2.233,3
Verbrauch 2.307,0 2.282,7 2.266,3 2.249,1
Endbestände 583,6 602,4 596,6 595
Versorgungszahl

 (% Endbestand v. Verbrauch)

25,3 % 26,5 % 26,3 % 24,5 %

Das USDA schätzt die Erntesteigerung fast doppelt so hoch ein wie der IGC rd. eine Woche später. Die Verbrauchszunahme ist jedoch bei der IGC-Schätzung um rd. 17 % höher als beim US-Agrarministerium. Der IGC kommt daher – gemessen an der Versorgungszahl - zu einer tendenziellen Verringerung der diesjährigen Versorgungslage. Dagegen liefert die USDA-Studie eine rechnerische Versorgungsaufbesserung.

Die Börsenkurse haben prompt reagiert. Bei den Notierungen hat es nach der USDA-Veröffentlichung in der vorigen Woche Kursrückschläge gegeben, während zur Wochenmitte die Börsenpreise schon wieder in die umgekehrte Richtung marschierten.

Das laufende Getreidewirtschaftsjahr wird noch für einige Überraschungen gut sein.

Die Versorgungslage im globalen Weizenmarkt schätzt der IGC mit einem Fehlbetrag zwischen Erzeugung und Verbrauch in Höhe von 20 Mio. t erheblich kritischer ein als das USDA mit einer Differenz von nur 3 Mio. t. Größere Differenzen bestehen in der Einschätzung des EU-Getreidemarktes, den der IGC deutlich niedriger einstuft als das USDA. Deutliche Unterschiede sind auch bei den ukrainischen Zahlen angesichts des Krieges zu beobachten. Lt. IGC-Studie soll der globale Vorratsabbau daher deutlich höher ausfallen. Die Folge sind hohe und möglicherweise noch steigende Preise. Tatsächlich werden die späteren Termine an den Börsen auch höher gehandelt.  

Beim weltweiten Maisangebot geht das USDA von einem um 20 Mio.t höheren Anfangsbestand als der IGC aus, der im Wesentlichen in den um fast 30 Mio. t höher angesetzten chinesischen Vorräten im Vergleich zur IGC-Studie begründet ist. Dagegen setzen die Amerikaner die globale Maisernte etwas niedriger an. Die geschätzten Verbrauchszahlen mit einer Differenz von 7 Mio. t  (höher beim IGC) liegen nur noch wenig auseinander. Der höhere Anfangsbestand der US-Schätzung schlägt bis auf den höheren Endbestand durch. Daher rühren die günstigeren Versorgungszahlen der USDA-Schätzung bei der Vorratsberechnung.

Da die Maisernten überwiegend noch im weiteren Verlauf des Getreidewirtschaftsjahres anstehen, auf der Südhalbkugel noch nicht einmal ausgesät sind, besteht im diesem Marktsektor noch einige Vorbehalte gegenüber den vorgestellten Zahlen. Daher sind die zukünftigen Veröffentlichungen mit entsprechenden Aktualisierungen weiter zu verfolgen.  

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich