IGC: Neue Juni-2015-Schätzung der Weltgetreideernte 2015/16
Die monatliche Ernteschätzung des internationalen Getreiderates (IGC) weicht nur in wenigen Veränderungen von der Mai-Schätzung ab.
Die globale Getreideernte hat der IGC um 2 Mio. t auf 1.966 Mio. t herunter gesetzt. Der weltweite Verbrauch soll gleich hoch bei 1.981 Mio. t bleiben. Die Bestände am Ende des Wirtschaftsjahres schätzt der IGC um 4 Mio. t niedriger ein als im Vormonat. Dennoch bleibt die globale Versorgung mit 21,3 % Endbestand zum Verbrauch immer noch über dem mehrjährigen Durchschnitt, liegt aber um einen Prozentpunkt unter dem Rekordergebnis des Vorjahres.
Bei der weltweiten Weizenerzeugung wurde das Vormonatsergebnis um 4 Mio. t auf 711 Mio. t gesenkt. Dafür werden wetterbedingte Beeinträchtigungen in der EU (- 1,2 Mio. t) Indien (-2 Mio. t) und Australien (-1,5 Mio. t) verantwortlich gemacht. Der Weizenverbrauch wurde um 2 Mio. t zurückgenommen. Der Endbestand fällt um 4 Mio. t auf 196 Mio. t. Damit wird die Versorgungslage im Weizensektor mit 27,5 % Endbestand zum Verbrauch (stock to use ratio) nur geringfügig kleiner ausfallen als im Vorjahr.
Die globale Maisproduktion setzt der IGC um 2 Mio. t etwas höher an. Mit 963 Mio. t liegt die Erntemenge aber deutlich unter dem geschätzten Verbrauch von 976 Mio. t. Die hohen Anfangsbestände gleichen die Differenz aus.
Insgesamt kommt der IGC zu der Einschätzung, dass die weltweite Versorgungslage 2015/16 mit Getreide ähnlich komfortabel ausfällt wie im abgelaufenen Jahr. Insbesondere die hohen Anfangsbestände sorgen für einen Ausgleich der witterungsbedingt beeinträchtigten Ernten in zentralen Anbaugebieten, soweit sie bis jetzt zu erkennen sind. .
Die Ernteschätzungen des IGC liegen im Regelfall unter den der FAO und des USDA infolge anderer Erhebungs- und Auswertungsmethoden. Vergleicht man jedoch unter Berücksichtigung eines angemessenen Schätzfehlers die Veränderungen und Gesamtaussagen kommen alle Prognoseinstitute zu durchaus vergleichbaren Endergebnissen .
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist allerdings immer noch kritisch anzumerken, dass ein El Nino Jahr mit besonderen Risiken behaftet ist. Daher sind die bisherigen Ergebnisse unter dem Vorbehalt von noch nicht absehbaren Erntebeeinträchtigungen zu interpretieren. Die IGC-Prognose ist als eine weitere Orientierungshilfe zur Einschätzung des kommenden Getreidewirtschaftsjahr anzusehen.