IGC-Prognose zum Getreidemarkt bis 2019/20
In seiner jährlichen Aktualisierung und Erweiterung der Prognosen zum globalen Getreidemarkt hat der internationale Getreiderat (IGC) eine überarbeitete Fassung veröffentlicht. Die Zeitrahmen wurde bis zum Jahr 2019/20 ausgedehnt.
Die weltweite Getreideerzeugung hat nach Einschätzung der IGC in den Jahren 2013/14 bzw. 2014/15 einen ersten Höhepunkt erreicht bzw. überschritten. Für die beiden Folgejahre 2015/16 und 2016/17 geht man von deutlich niedrigeren Ergebnissen aus. Hintergrund ist die Rückkehr von weit überdurchschnittlich günstigen Ernteergebnissen der zurückliegenden Jahre zu mehr durchschnittlichen Ertragsbedingungen. Für 2015/16 spielen die Rahmenbedingungen im Schwarzmeergebiet eine wesentliche Rolle.
Im weiteren Verlauf der Restperiode bis 2019/20 werden durchschnittliche Ertrags- und Erntesteigerungen unterstellt.
Auf der globalen Nachfragesseite passen sich leicht zeitversetzt die Verbrauchsmengen den jeweiligen Ernteschwankungen weitgehend an. Im Durchschnitt wird eine jährliche Verwendungszunahme von 20 bis 25 Mio. t unterstellt. Die Wachstumsraten sind in allen 3 Bereichen von der menschlichen Ernährung über den Futtersektor bis zur industriellen Verwendung zu finden.
Der Weizensektor zeigt in der Zeitspanne bis 2019/20 die vergleichsweise geringsten Zunahmen. Das Ernteergebnis 2014/15 mit geschätzten 718 Mio. t ist nur wenig niedriger als die prognostizierte Menge von 732 Mio. t im Jahre 2019/20. Der Weizenkonsum liegt dicht auf mit 731 Mio. t. Die Endbestände im Weizensektor zeigen leichte Abwärtstendenzen.
Der Maissektor soll eine Produktionssteigerung von rd. 980 Mio. t im Jahre 2014/15 auf 1.025 Mio. t im letzten Prognosejahr erreichen. Gemessen an der Verbrauchszunahme vor allem im Futter- und Industriesektor reichen diese Mengen nicht aus, das Vorratsniveau beizubehalten. Die Endbestände beim Mais werden nach der IGC-Schätzung von 194 Mio. t auf 158 Mio. t fallen.
Beim übrigen Getreide sind nur geringe Änderungen zu erwarten.
Insgesamt ist festzustellen, dass für die kommende Betrachtungsperiode die Produktionszunahmen kleiner ausfallen als die Verbrauchszahlen. Damit ist ein Abbau der Endbestände unmittelbar verbunden. Reduzierte Vorratsmengen bedeuten jedoch eine relative Verknappung mit der Folge anziehender Preise.