IGC-Schätzung: mehr Weizen, weniger Mais – höherer Verbrauch – hohe Endbestände
Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Sept.-Ausgabe die Weltgetreideernte unter Einbeziehung aktueller Informationen neu geschätzt. Demzufolge bleibt zwar die Gesamternte auf gleichem Niveau wie im Vormonat, kommt aber durch etwas mehr Weizen und etwas weniger Mais zustande. Im Vergleich zum Vorjahr werden 67 Mio. t bzw. 3,3 % mehr Getreide erzeugt. Zum guten Vorvorjahr beträgt die Steigerung nur 22 Mio. t bzw. 1 %.
Auf der Verbrauchsseite wird von einer geringfügigen Erhöhung auf 2.049 Mio. t ausgegangen, der fast ausschließlich im Weizenbereich angesiedelt wird. Die Verbrauchsteigerung zum Vorjahr wird auf 68 Mio. t geschätzt.
Die preisbestimmende Endbestandsentwicklung soll im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 492 Mio. t bleiben. Zum Vorjahr ergibt sich eine Bestandaufstockung von rd. 20 Mio. t bzw. 4 %.
Korrekturen wurden in mehreren Ländern aufgrund jüngerer Entwicklungen notwendig. Schwerpunkt der Kürzungen bildet die EU mit einer Schätzung von 298 auf nur noch 293 Mio. t .
Im Gegenzuge wurde in Argentinien die Erntemenge aufgrund der vergrößerten Anbauflächen um 1 Mio. t auf 61 Mio. t erhöht. Die Ernten in Australien wurden um 2 Mio. t auf 42,5 Mio. t infolge der günstigen Regenfälle der La Niña-Wetterlage angehoben. Die jüngsten Frosteinbrüche und regionale Überflutungen bleiben aber noch unberücksichtigt. Die Ernte in Kasachstan wurde um 1,4 Mio. t angehoben. Auch für Kanada wurden die Produktionsmengen um 1,3 Mio. t auf 55,5 Mio. t gesteigert.
Die in diesem Jahr abfallenden Weizenqualitäten kommen in den Statistiken nicht zum Ausdruck.
Der internationale Getreidehandel wird infolge verstärkter Ausfuhren aus dem Schwarzmeergebiet, aus Argentinien und Australien sowie den USA aufgestockt. Allerdings werden die hohen Exportzahlen des Vorjahres nicht erreicht. Auf der Importseite ergibt sich schwerpunktmäßig ein zusätzlicher Bedarf in Indien infolge des unzureichenden Monsunregens.
Insgesamt bleibt es mit steigender Produktion und Verbrauch bei einer global überdurchschnittlich guten Versorgungslage, gemessen am 24 %-igen Endbestand zum Verbrauch. Der mehrjährige Durchschnittswert liegt bei 21,5 %. Klammert man jedoch die chinesischen Endbestände wegen unzureichender Verfügbarkeit für den internationalen Markt aus, ist tendenziell ein kleiner Rückgang in der globalen Versorgungssicherung zu verzeichnen.