IGC: Weltgetreideproduktion 2020/21 bleibt niedriger
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Febr.2021-Ausgabe die Weltgetreideernte gegenüber der letzten Schätzung Ende Jan.2020 mit 2.216 Mio. t nur geringfügig korrigiert. Der weltweite Verbrauch wird auf 2.222 Mio. t veranschlagt. Damit bleiben die Endbestände auf 611 Mio. t. Die globale Versorgungszahl fällt auf 27,5 % Endbestand zum Verbrauch zurück.
Läßt man China wegen seiner hohen Vorräte, aber geringfügigen Exporte außer Ansatz, errechnet sich für den Rest der Welt eine Versorgungszahl von 15,6 %, deutlich niedriger als vor 4 Jahren mit rd. 18 %.
Die Versorgungslage auf dem globalen Weizenmarkt wird nach wie vor auf hohem Niveau geschätzt. Einer weltweiten Erzeugung von 773 Mio. t steht ein Verbrauch von 756 Mio. t gegenüber. Die Endbestände bleiben unverändert.. Das gilt auch für den Fall einer Ausklammerung Chinas, allerdings auf niedrigerem Niveau.
Das Ergebnis im Weizensektor wird einerseits von schwachen Ernten in der EU, Ukraine, USA und Argentinien geprägt; aber die Verdoppelung der australischen Ernte und überdurchschnittliche Ergebnisse in Russland und Indien gleichen mehr als aus.
Dagegen werden im Maissektor deutliche Einbußen zu früheren Schätzung bestätigt. Die weltweite Ernte wird auf 1.134 Mio. t taxiert, der Verbrauch auf 1.163 Mio. t. Die Endbestände mit 268 Mio. t bleiben unverändert.
. Klammert man China wieder aus, dann bleibt noch ein rechnerischer Endbestand von nur 86,5 Mio. t übrig. Das entspricht weniger als 10 % vom Verbrauch. Das ist kritisch, weil das Polster für unvorhergesehene Versorgungsengpässe ungewöhnlich klein ausfällt.
Ursache dieser knappen Marktlage im Maissektor sind einerseits deutliche Rücknahmen der Ernten in den USA, Brasilien, Argentinien, Ukraine und der EU. Zusätzlich wird die knappe Situation durch die verdreifachten Maiseinfuhren Chinas in den letzten 2 Jahren angeheizt.
Dementsprechend steil sind die sensiblen Börsenkurse angestiegen. In Chicago haben sich die Maisnotierungen seit Mitte Dez.2020 um rd 23 % erhöht, in Paris sind die Maiskurse von knappen 190 €/t auf rd 220 €/t geklettert.
Knapper und teurer Mais lenkt zunehmend mehr Weizen in die Futtertröge. Die Folge ist auch ein entsprechender Anstieg der Weizenkurse. In Paris haben sich die Notierungen seit Mitte Dez.2020 von 200 €/t auf aktuelle 240 €/t erhöht. In Chicago wurden die Weizenpreise in der gleichen Zeit um 13 % angehoben.
Die Terminkurse über den März 2021 hinaus zeigen keine nennenswerten Steigerungen an.