Vorläufige IGC-Schätzung Ernte 2014/15: 700 Mio. t Weizen – 945 Mio. t Mais
Sojaernte 2013/14 nur noch 282 Mio. t, aber immer noch Rekordmengen
Der Internationale Getreiderat (IGC) in London hat seine erste als vorläufig bezeichnete Erntebilanz 2014/15 veröffentlicht.
Die gesamte Getreideernte ohne Reis wird auf rd. 1,95 Mrd. t geschätzt. Das Ergebnis ist die Folge einer weitgehend unveränderten Anbaufläche, aber reduzierten Flächenerträgen. Beim Verbrauch schätzt der IGC die Größenordnung von rd. 1,935 Mrd. t rd. 20 Mio. t mehr als im Vorjahr. Am Ende des kommenden Wirtschaftsjahres soll der Endbestand auf 402 Mio. t ansteigen bzw. rd. 4 Mio. t mehr als im ablaufenden Jahr. Die Versorgungskennziffer Endbestand zum Verbrauch (Stock to use ratio) errechnet sich auf durchschnittliche 20,7 %. Nach den Marktregeln würde dieses Ergebnis zu Durchschnittspreisen um die Größenordnung von 18,50 bis 19,50 €/dt Weizen bezogen auf die Pariser Börsennotierung führen. Preisbedeutend ist darüberhinaus die Feststellung, dass die Überhangbestände in den großen Exportstaaten nochmals kräftig aufgestockt werden sollen.
Im Falle des Weizens schätzt der IGC die zukünftige Marktlage kritischer ein. Die kommende Ernte soll um rd. 9 Mio. t schlechter auf nur noch 700 Mio. t gegenüber dem Vorjahr ausfallen. Dem wird ein gleich hoher Verbrauch gegenübergestellt, der zum Vorjahr um 8 Mio. t wachsen soll. Die unveränderten Überhangbestände lassen eine Versorgungskennzahl von 27 % Endbestand zum Verbrauch errechnen.
Die Maisernten sollen auf 961 Mio. t um 2 Mio. t zulegen. Der Verbrauch wird auf 942 Mio.t geschätzt. Die Endbestände steigen um 16 Mio. t. Die Versorgungskennzahl wird auf überdurchschnittlich gute 18 % ermittelt.
Insgesamt würde diese Prognose zu einer günstigeren Versorgungslage als im ablaufenden Jahr führen. Entsprechend sollten die Preise etwas unterhalb der diesjährigen Durchschnittskurse verlaufen.
Allerdings ist drauf hinzuweisen, dass der größte Teil der Ernte 2014/15 (Mais) noch gar nicht ausgesät ist. Auch die entscheidenden ertragsbildenden Phasen im Mai /Juni und August werden noch ein entscheidendes Wort mitreden. Nicht zuletzt gibt es wieder ernstzunehmende Anzeichen eines El Nino-Wetterphänomens mit Trockenheit im asiatischen Raum und Überschwemmungen im nördlichen Teil Südamerikas.
Die Sojabohnenernte 2013/14 schätzt der IGC auf 282 Mio. t rd 11 Mio. t höherer als ein als im Vorjahr. Der Verbrauch soll um 13 Mio. t steigen. Die Versorgungslage soll bei hohen Anfangsbeständen geringfügig besser ausfallen. Die Preisentwicklung soll mit fortschreitender Entwicklung der südamerikanischen Ernte nach unten gehen, auch wenn zurzeit noch feste Kurse vorherrschen angesichts der kurzfristig nicht verfügbaren Ware.