Juni 2024: IGC aktualisiert Ernteschätzung 2024/25
Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Jun-24-Ausgabe die globale Versorgungslage auf dem Getreidesektor auf den neuesten Stand gebracht. Die Gesamternte wird im Vergleich zum Vormonat unverändert eingestuft, während der Verbrauch geringfügig erhöht wird.
Im Vergleich zum Vorjahr soll die Erzeugung um +12 Mio. t wachsen, der Verbrauch um rd. 10 Mio. t zunehmen. Der Endbestand soll nach IGC-Rechnungen weiterhin zurückgehen und erreicht nur noch 25 % vom Verbrauch. In den vorangegangenen Jahren lag diese Versorgungszahl zwischen 30 bis 26 %. Damit wird im Großen und Ganzen eine fortgesetzt knappe Weltgetreideversorgung 2024/25 zu erwarten sein.
Die globale Weizenerzeugung korrigiert der IGC geringfügig wieder auf das gleiche Niveau des Vorjahres von 793 Mio. t. Der weltweite Weizenverbrauch wird auf 800 Mio. t reduziert (Vorjahr 805 Mio. t). Damit ist davon auszugehen, dass die globale Weizenversorgung 2024/25 tendenziell knapper ausfällt.
Die Kürzungen betreffen in 1. Linie Russland, dessen Ernte nur noch auf 82 Mio. t geschätzt wird; in den beiden Vorjahren lagen die Ergebnisse zwischen 91 bis 95 Mio. t. Die Erzeugung in der Ukraine wird anbauflächen- und ertragsbedingt von vorjährigen 28 Mio. t auf diesjährige 23 Mio. t gesenkt.
Für die EU-27 geht der IGC von einer kleineren Ernte in Höhe von 129 Mio. t aus (Vorjahr 133 Mio. t).
Steigende Weizenernten werden in überschaubaren Umfange in Argentinien, Australien, Kanada und die USA vorausgesehen (zusammen: +11 Mio. t). In China und Indien werden ebenfalls höhere Ergebnisse erwartet.
Der weltweite Weizenhandel soll um 7 % geringer ausfallen, im Wesentlichen zurückzuführen auf die erntebedingt geringeren Ausfuhrpotenziale Russlands, der Ukraine und der EU-27. Geringfügig höhere Lieferungen aus Argentinien und Kanada können dagegen keinen Ausgleich bewirken.
Die Maisernte wird auf Weltebene auf 1.223 Mio. t eingeschätzt (Vorjahr 1.225 Mio. t). Der Verbrauch wird um 10 Mio. t höher als im Vorjahr auf 1.228 Mio. t veranschlagt. Auch in diesem Sektor wird eine knappere Versorgungslage vorausgesagt, weil die Vorratsbestände tendenziell weiter fallen.
Geringere Ernten werden in den USA (-16 Mio. t = - 4%), der Ukraine (-2 Mio. t = - 12 %) und Brasilien (-9 Mio. t = -7 %) geschätzt.
Steigende Maisernten schätzt der IGC für die EU (+3 Mio. t), Südafrika (+3 Mio. t) und China (+7 Mio. t)
Der globale Maishandel soll insbesondere wegen chinesischer und europäischer Importrückgänge niedriger ausfallen.
Das übrige Getreide steigt mit 296 Mio. t über das Vorjahresniveau mit 282 Mio. t und trägt etwas zum Ausgleich bei Weizen und Mais bei.