20.
08.16
14:22

Knapp durchschnittliche EU-Maisernte hält Maiskurse hoch

 Maispreise an der Matif Paris bleiben hoch

Die Maisernten 2016 in der EU werden nach den bisherigen Prognosen kaum über ein knappes Durchschnittsniveau hinauskommen. Allerdings könnte ein „goldener Herbst“ noch dazu beitragen, dass  in der Kornfüllungsphase einiges von dem wettgemacht wird, was in der jüngeren Vergangenheit durch geringe Sonnenscheinstunden bzw. Temperatursummen nicht erreicht wurde.

Auffallend ist in diesem Jahr die Zweiteilung zwischen den westlichen  und südosteuropäischen Anbauregionen. In Frankreich und Deutschland wird mit schwachen Ernteergebnissen gerechnet, während in den südöstlichen Gebieten mit Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei  überdurchschnittliche Maiserträgen erwartet werden. Hintergrund ist die unterschiedliche Niederschlagsverteilung, die im Westen zu hoch ausgefallen ist, während in den südöstlichen EU-Mitgliedstaaten ausreichend Regen fast immer willkommen ist.

Typisch für die Entwicklung in den Jahren sind die starken Schwankungen der Ernteergebnisse. Da erhebliche Anteile der EU-Maisproduktion auf Standorten mit hoher Anfälligkeit gegenüber unzureichenden  Niederschlägen unter Kontinentalklimabedingungen stattfinden, gibt es immer wieder Ertragseinbrüche von 30 bis 50 %.

Die diesjährige knappe Maisernte ist jedoch eindeutig den schwachen Ergebnissen in Frankreich zu verdanken, die in dieser Form eher selten auftreten.

Bei einer voraussichtlichen EU-Maisernte zwischen 62 bis 64 Mio. t bleibt die EU ein  Einfuhrland mit geschätztem Importbedarf von 10 bis 13 Mio. t. Haupteinfuhrländer sind Spanien, Portugal, Niederlande und Norddeutschland. Auf der Exportseite stehen rd. 2 bis 3 Mio. t, die über die Schwarzmeerroute in naheliegende Drittländer verfrachtet werden.

Die Maiskurse an der Pariser Börse halten sich trotz starken internationalen Drucks aus Übersee noch einem beachtlich hohen Niveau. Druck kommt auch aus dem hohen Angebot an Futterweizen in diesem Jahr.

Dennoch bleibt die Versorgungslage in der EU angespannter als in den zurückliegenden Jahren. Die Folge ist ein EU-Preisniveau, das sich an der oberen Bandbreite der internationalen Kurse orientiert. Hohe Preise sind attraktiv für zunehmende Importe aus Drittländern, die mit vergleichsweise niedrigen Einstandspreisen dafür sorgen, dass die EU-Inlandspreise nicht in den Himmel schießen.

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