MARS schätzt höhere Flächenerträge 2021
In seiner Juli-Ausgabe prognostiziert das Agrarmeteorologische Institut der EU Kommission (MARS) höhere Getreideerträge für die Ernte 2021. Grundlage sind die Auswertungen der aktuellen Klimadaten, die einer engen Beziehung zu Flächenerträgen stehen. Dahinter stehen langjährige Untersuchungsergebnisse.
Im jüngsten Betrachtungszeitraum ab Ende Mai 2021 waren der Westen Europas von hohen Niederschlägen betroffen. In Teilen Italiens und in den angrenzenden Ländern des adriatischen Meeres herrschte jedoch eine Hitzewelle. In den baltischen Staaten bis hinauf nach Finnland gab es überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Regenmangel wurde nicht festgestellt. Die Verzögerungen der Vegetationsentwicklung im Frühjahr wurden zwischenzeitlich mehr als wettgemacht. Schäden bei den Rapsblüten haben sich wieder regeneriert. Die verspätet bestellten Sommersaaten haben deutlich aufgeholt.
In jüngster Zeit haben Niederschläge die Erntearbeiten verzögert. In einigen Regionen verursachten Unwetter Ernteeinbußen hinsichtlich Menge und Qualität.
Die Klima-Auswertungen ergaben im EU-Durchschnitt eine Steigerung der Getreideerträge um + 6,3 % über dem 5-jährigen Mittel. Weichweizen wird auf +6,05 %, aber Wintergerste nur auf +4,0 % geschätzt. Roggen soll sogar um +6,4 % zulegen. Dagegen wird beim K.-Mais nur eine Ertragszunahme von +1,7 % erwartet. Die Rapserträge schätzt MARS um +4,8 % über dem 5-Jahresmittel.
Je nach regionaler Wetterentwicklungen fallen die Ergebnisse in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich aus. Überdurchschnittliche Zuwächse werden für die baltischen Staaten mit Ertragssteigerungen von +9,3 bis +12 % im 5 Jahres-Vergleich vorausgesagt. Für Frankreich wird eine Zunahme von +7,7 % erwartet. Deutschlands Erträge sollen um +6,2 % steigen. Deutlich abfallende Erträge werden für Finnland, Italien und Portugal erwartet.
Die Flächenerträge sind je nach Boden, Klima und Produktionstechnik breit gestreut. Beim Weizen reichen die Ergebnisse von rd. 90 dt/ha in Belgien, Niederlande und Irland bis unter 25 dt/ha in Portugal und Griechenland.
Beim Körnermais reicht die Spanne von 120 dt/ha in Spanien und Griechenland, 100 dt/ha in Italien bis auf 60 dt/ha in Polen und Rumänien.
Die Rapserträge schwanken von 40dt/ha in Belgien und Dänemark über 22 dt/ha in Spanien bis auf 14 dt/ha in Finnland.
Für Z.-Rüben werden im EU-Durchschnitt nur Erträge von -0,2 % erwartet. Für Deutschland wird ein Plus von 2,4 % vorausgesagt.
Bei den Kartoffeln schätzt MARS eine Zunahme von 5,1 %. Dabei ragen Polen mit +10 % und Deutschland mit +7,6 % besonders heraus.
Bei einem Vorjahresvergleich halten sich die überwiegenden Änderungen in einem engen Rahmen von knapp unverändert bis leicht steigend.