MARS: Getreideerträge 2017 im EU-Durchschnitt leicht verbessert - Mais profitiert vom Regen
Das agrarmeteorologische Institut bei der EU-Kommission (MARS) hat aufgrund seiner monatlichen Klimadatenauswertung die Getreideerträge für die EU insgesamt und für Teilregionen neu eingeschätzt. Insgesamt wird eine leichte Verbesserung festgestellt.
Für einige Regionen wie Spanien und Italien sind jedoch die Würfel bereits gefallen. In beiden Ländern waren hohe Temperaturen und Trockenheit auschlaggebend für eine weit unterdurchschnittliche Ernte . In jüngster Zeit ist die Entwicklung bis in die norditalienische Tiefebene vorgedrungen. Die dortigen Maisernten werden deutlich beeinträchtigt werden.
In Frankreich hat sich die Lage nachhaltig verbessert. Die ursprünglich befürchteten Ernteeinbußen sind nicht eingetreten. Die Weizenernten haben gut durchschnittlich abgeschlossen. Für Mais werden aufgrund der jüngsten Niederschläge Ernten im oberen Mittelfelderwartet.
Dagegen haben die ergiebigen Niederschläge im Norden Deutschlands und Polens die Weizen- und Roggenernte verzögert und zu Mindererträgen hinsichtlich Menge und Qualität geführt. Ausnahme bildet der Mais, der von den jüngsten Regenfällen deutlich profitiert hat. MARS schätzt für Deutschland mehr als 10 t je ha.
Auch Großbritannien und Dänemark wurden von den unzeitgemäßen Regenfällen in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile muss England sogar Getreide höherer Qualitäten importieren.
Der südosteuropäische Raum war im Monat Juli im Durchschnitt zu trocken und zu warm. Dabei stechen einige Gebiete wie Tschechien, Slowakei, und Teile Ungarns und Rumäniens heraus. Die jüngsten Niederschläge haben jedoch für einige Gebiete mit ausreichend Wasserspeicherfähigkeit des Bodens die Aussichten für eine überdurchschnittliche Maisernte deutlich verbessert. Mais stellt überwiegend die Hauptfrucht in dieser Region dar.
Die jüngsten MARS-Ertragsschätzungen werden in die Ernteprognose der EU-Kommission in der nächste Woche einfließen. Es ist zu vermuten, dass die EU-Ernte dann doch wieder die Marke von 300 Mio. t überschreiten könnte. Insbesondere die bisher niedrig geschätzte Maisernte könnte höher ausfallen. Der EU-Mais-Importbedarf wird jedoch nur unwesentlich verändert werden. Auswirkungen auf die Preisentwicklungen sind von dieser Seite nur begrenzt anzunehmen.