EU: Winteraussaat ohne große Probleme, aber mit regionalen Abweichungen
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in der Monatsausgabe November 2016 die Bedingungen für die Wintersaat für den europäischen Raum auf der Grundlage Klimadaten ausgewertet. Im Ergebnis wird von durchschnittlichen Verhältnissen ausgegangen, die jedoch in bestimmten Regionen Abweichungen aufweisen.
Große Teile Spaniens, Frankreichs und Deutschland erlebten mittlere Verhältnisse, wobei sich nur phasenweise Trockenheit und für die Jahreszeit zu niedrige Temperaturen bemerkbar machten. Trotz dieser Einschränkungen sind die Bestellarbeiten gut vorangekommen und die Saatenstände werden gut durchschnittlich beurteilt.
In weiten Teilen Irlands und in den westlichen Regionen Großbritanniens fehlten ausreichende Niederschläge, die insbesondere in den dort vorherrschenden Weidegebieten für Futterknappheit sorgten. Zu wenig Regen haben auch die südlichen und östlichen Teile Spaniens erhalten. Ausgeprägt trocken war es in Algerien und Teilen Marokkos sowie in den mittleren und östlichen Regionen der Türkei.
Dagegen bekamen Gebietstreifendes östlichen Polens, Belarus, Rumänien und einigerweiterer Balkanstaaten weit überdurchschnittliche Regenmengen, die teilweise zu Bestellungsschwierigkeiten geführt haben.
Eine Kältewelle zwischen – 5 bis -10 Grad Celsius reichte vom Nordosten Russlands kommend bis weit nach Polen und in die Schwarzmeerregion hinein. Ein Kälteeinbruch erlebte auch Dänemark und weite Teile Schleswig-Holsteins. Frostschäden wurden nicht bekannt. Einige geplante Wintersaatenflächen blieben jedoch unbestellt.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Wintersaaten mit gut durchschnittlichen Voraussetzungen in den Winter gehen. Hinsichtlich der Flächenbestellung sind ebenfalls keine nennenswerte Beeinträchtigungen zu erwarten.
Nach der ausgesprochen schwachen EU-Ernte 2016 erwartet man unter dem Vorbehalt der ertragsentscheidenden Frühsommerphasewieder eine mindestens durchschnittliche Ernte 2017.