MARS schätzt hohe Flächenerträge für die EU-28 - aber auch Ausnahmen
Das Agrarmeteorologische Institut bei der EU-Kommission (MARS) hat in seiner jüngsten Monatsausgabe auf der Grundlage von flächendeckenden Klimadatenaufzeichnungen einen Ausblick auf die Erträge der verschiedenen Kulturen in Europa geliefert. Das Datenmaterial stammt aus der Zeitspanne vom 1. Mai bis 17. Juni. 2014. Die Vergleichsgrundlage für die Einschätzung der Erträge haben die Beobachtungen der Jahre 2009 bis 2013 geliefert. Die Ergebnisse fallen für die EU-28 im Ganzen überdurchschnittlich gut aus, aber es gibt regionale Abweichungen bei den Standorten und bei den Kulturen.
Im Durchschnitt aller Getreidearten wird ein Hektarertrag von 5,3 t bzw. rd. 4 % über dem mehrjährigen Mittelwert wie im guten Vorjahr prognostiziert. Weichweizen wird auf einen Flächenertrag von 5,8 t geschätzt und Wintergerste auf knapp 5,5 t. Körnermais soll im EU-Durchschnitt etwas über 7,1 t/ha bringen. Etwas schwächer schneiden die übrigen Sommergetreidearten infolge des warmen Frühjahrs ab.
Bei den einzelnen Regionen fällt ein großer Teil Spaniens durch ein beachtliches Niederschlagsdefizit auf. Das hat insbesondere der spanischen Gerste auf den schwächeren Standorten geschadet
Ein Streifen zu geringer Niederschläge mit einer ausgeprägten Warmwetterperiode hat weite Teile im mittleren und südöstlichen Frankreich betroffen, während die ertragsstarken Regionen des nordwestlichen Frankreich nicht betroffen waren. Daher bleiben die Durchschnittserträge unbelastet.
Die Warmwetterperiode im zeitigen Frühjahr hat den südlichen Teil Deutschlands und die Alpenländer erreicht, allerdings ohne nachweisbare Beeinträchtigungen zu liefern. Die nachfolgenden Perioden haben für Teilausgleich gesorgt.
Bis auf die Slowakei haben die mittel- und osteuropäischen Länder ausreichend Niederschläge bei einem frühem Vegetationsbeginn erhalten. Die Folge sind überdurchschnittlich hohe Flächenerträge mit einem Zuwachs von mehr als 4 % gegenüber den mehrjährigen Mittelwerten. Die Flächenerträge in diesen Gebieten unterliegen sehr starken Schwankungen in Abhängigkeit von ausreichenden Niederschlägen in der Ertragsbildungsphase.
Überdurchschnittlich hohe Erträge werden auch für Irland und Großbritannien vorausgesehen. Nach zwei Jahren mit Getreidedefiziten wird England erstmals wieder die Chancen für größere Exporte erreichen.
Die MARS-Prognosen stehen in guter Übereinstimmung mit den Einschätzungen führender Institute, die sich mit Erntevoraussagen beschäftigen.