Juni-2022: MARS kürzt EU-Getreideerträge auf 5-Jahresdurchschnitt
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in der Juni-2022-Ausgabe die Ertragsschätzungen aus dem Vormonat um -1,4 % zurückgenommen. Grundlage sind die ungünstigen Klimadaten von Mai bis zum 17.Juni-2022. In weiten Teilen Europas gab es zu wenig Regen und in den südwestlichen Regionen überdurchschnittlich hohe Temperaturen.
Die Erträge werden daher niedriger eingeschätzt. Die durchschnittlichen Getreideerträge von geschätzten 5,5 t/ha erreichen aber immer noch das 5-Jahresmittel.
Bei den einzelnen Früchten haben die witterungsbedingten Beeinträchtigungen unterschiedlich zu Buche geschlagen. Weizen und Roggen hat es mit einem erwarteten Ertragsrückgang von 2,3 % bzw. 2,4 % am schärfsten getroffen. Auch die Wintergerste erreicht nicht ganz das 5 Jahresmittel. Die Rapserträge hat MARS um -1,6 % zur Vormonatsschätzung zurückgenommen, dennoch bleibt das Ergebnis mit 3,12 t /ha bzw. +1,4 % über 5-Jahresschnitt. Die Maiserträge stehen noch unter dem Vorbehalt der Witterungsverhältnisse in der ertragsbildenden Phase der nächsten Monate.
Wesentlich größere Schwankungsbreiten sind in den einzelnen Anbauregionen zu beobachten. Stark betroffen sind Portugal und Spanien mit einer Ertragsminderung von -19 bis -17 % zur Vormonats-schätzung. Auch die nördlichen Regionen Italiens und die südlichen Teile Frankreichs erlebten die Hitzeperiode. Mit -20 % sind die Ertragseinbußen in Rumänien besonders gravierend. In Bulgarien und Ungarn fallen die Ergebnisse mit jeweils -11 % noch vergleichsweise glimpflich aus. Zu wenig Regen und überdurchschnittlich hohe Temperaturen sind die ausschlaggebenden Ursachen.
Dagegen haben die kühlen Temperaturen in Finnland und den baltischen Staaten für höhere Ertragserwartungen zwischen 11 bis 16 % gesorgt.