MARS setzt EU-Maiserträge nochmal niedriger an – Maiskurse auf Erholungskurs
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission schätzt in seiner jüngsten Monatsausgabe die angelaufene EU-Maisernte hinsichtlich der Erträge niedriger ein. Im EU-Durchschnitt werden 6,9 t/ha erwartet, zwar knapp über dem 5-Jahresmittel, aber deutlich unter Vorjahresniveau.
Die Ergebnisse fallen in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich aus. Im mehrjährigen Durchschnittsbereich bewegen sich Deutschland, Polen, Österreich, Ungarn und die Länder der iberischen Halbinsel. Der Vergleich zum extremen Vorjahr liefert jedoch größere Abweichungen. In Ungarn fällt der Ertrag um 25 % und in Polen um 12 % zurück. Dagegen werden inDeutschland höhere Erträge als im Vorjahr erwartet.
Mit unterdurchschnittlichen Maiserträgen rechnet man in Italien, Tschechien, Slowakei und Slowenien aufgrund der langanhaltenden Trockenheit in diesen Gebieten.
Überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielt man im Hauptanbaugebiet Frankreich sowie in Rumänien und Bulgarien, allerdings auf jeweils unterschiedlich hohem Niveau.
Die Gesamternte schätzt die EU-Kommission knapp unter der 60 Mio. t Marke.
Der Dachverband der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände COPA-COCERAL kommt in seiner jüngsten Ernteschätzung ebenfalls nur auf 59,66 Mio. t. Die Flächenerträge weichen in Einzelländern teilweise erheblich von den MARS-Schätzungen ab. Für Deutschland schätzt MARS einen steigenden Ertrag in Höhe von 10,1 t/ha, während COPA-COGECA von 9,6 t /ha auf gleicher wie im Vorjahr ausgeht. Ähnlicher Verhältnisse kann man im Falle von Italien, Spanien und Polen beobachten.
Im Falle von Frankreich und einigen kleineren Staaten liegen die Ergebnisse vergleichsweise eng beieinander.
Die seit Wochen auf Sinkkurs befindlichen Maisnotierungen in Paris zeigen wieder Aufwärtstendenzen. Antrieb stammt von den Höherbewertungen in Chicago und dem schwächeren Eurokurs; der feste Weizenkurs mag ebenfalls eine stützende Funktion ausgeübt haben.